SP-Initiative «90 sind genug» ist eingereicht worden

SP-Initiative «90 sind genug» ist eingereicht worden

Die SP Graubünden ist ihrem Ziel, den Grossrat auf 90 Mitglieder zu verkleinern, einen Schritt näher: Die Initiative «90 sind genug» ist eingereicht.

4384 beglaubigte Unterschriften hat die SP Graubünden in der Gestalt von Parteisekretär Lukas Horrer, Präsident Philipp Wilhelm und Grossrätin Erika Cahenzli-Philipp am Mittwochmorgen vor dem Regierungsratgebäude in Chur präsentiert. «Es freut mich, dass nun das Volk die Möglichkeit erhält, der Politik den Weg zu zeigen», sagte Lukas Horrer.

Mit der Initiative «90 sind genug» soll der Grosse Rat von heute 120 auf 90 Mitglieder verteilt werden. «Die Reaktionen auf der Strasse beim Unterschriftensammeln waren sehr positiv», sagte Erika Cahenzli aus Untervaz. «Viele haben mich gefragt, warum ich Unterschriften sammle für etwas, das mich theoretisch mein Amt kosten könnte. Aber genau das ist der Punkt – es geht um die Sache, nicht um die Person.»

Warum ausgerechnet 90? Die ständigen Kommissionen im Grossen Rat haben Sitze für 88 Ratsmitglieder. «32 haben keine feste Arbeit im Parlament», sagte Erika Cahenzli. Ausserdem habe sich Graubünden in den letzten Jahren modernisiert. So sei die Anzahl der Gemeinden von über 200 auf 110 reduziert worden. «Im Kanton ist einiges in Bewegung geraten. Mit einer Ausnahme: dem Grossen Rat.»

Ein weiterer Grund für die Initiative ist gemäss Philipp Wilhelm, dass die letzten Wahlen gezeigt hätten, dass in Graubünden das Parteibuch immer noch wichtiger sei als die Person. «Es sind also noch vorwiegend die Parteien, die den Ton angeben, und nicht die Regionen», sagte Philipp Wilhelm. Es sei ein Irrglaube, dass die regionale Herkunft im heutigen Grossen Rat auf das Abstimmungsverhalten der Parlamentarierinnen und Parlamentarier einen grossen Einfluss habe.

(Bild: GRHeute)

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.