Brienzer Rutsch: Zusätzliche Massnahmen werden nötig

Brienzer Rutsch: Zusätzliche Massnahmen werden nötig

GRHeute
07.07.2022

Die Bündner Regierung genehmigt ein Projekt für Folgeuntersuchungen im Zusammenhang mit der «Rutschung Brienz». Sie spricht ausserdem einen projektbezogenen Kantonsbeitrag in der Höhe von 1,35 Millionen Franken.

Das Dorf Brienz/Brinzauls in der Gemeinde Albula/Alvra liegt auf einer grossen Rutschung, die sich auf über 1000 Höhenmeter erstreckt – vom Brienzer Maiensässgebiet bis hinunter an die Albula. Aufgrund der seit anfangs des 21. Jahrhunderts stetig zunehmenden Geländedeformationen wird die «Rutschung Brienz» seit 2009 systematisch überwacht und ein Frühwarndienst betrieben. Die sehr ungünstige Entwicklung der Verschiebungsraten haben dazu geführt, dass ab 2017 detaillierte geologische Abklärungen mit Kernbohrungen und weiteren geologischen, geophysikalischen und hydrogeologischen Methoden gemacht werden.

In Folge der weiter stark zunehmenden Bewegungen und den Erkenntnissen dieser Untersuchungen haben die Behörden anfangs 2020 mit umfassenden Abklärungen zur Machbarkeit von Sanierungsmassnahmen begonnen. Daraus resultierte ein Projekt zur Umsetzung eines 635 Meter langen Sondierstollens. Die bis heute gewonnenen Erkenntnisse haben gezeigt, dass sowohl für die Prognose und Beurteilung von Entwicklungs- und Gefährdungsszenarien als auch für die Planung und Projektierung von Sanierungsmassnahmen (Erweiterung des Sondierstollens zu einem Entwässerungsstollen) zusätzliche Folgeuntersuchungen notwendig sind.

Der Fokus dieses Projekts «Folgeuntersuchung Rutschung Brienz/Brinzauls» liegt nun auf den Fragen, wie sich die «Rutschung Brienz» in der Zukunft entwickeln wird. Insbesondere, welche Auswirkungen ein allfälliger Entwässerungsstollen auf die Rutschung haben würde und mit welcher Wahrscheinlichkeit grosse Sturzereignisse zu erwarten sind.

Parallel zu diesen Folgeuntersuchungen ist geplant, eine Botschaft an den Grossen Rat zu richten, mit welcher ein Verpflichtungskredit von rund 40 Millionen Franken für den Bau eines Entwässerungsstollens beantragt wird.

 

(Bild: zVg.)

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