Tourismusverkehr stellt Gemeinden vor Herausforderungen

Tourismusverkehr stellt Gemeinden vor Herausforderungen

GRHeute
03.10.2022

Der zweite Runde Tisch ist Geschichte: Heute Nachmittag trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kanton, Regionen und Gemeinden zum Thema Ausweichverkehr auf der A13 und A28. Im Fokus standen die ersten Erkenntnisse aus dem im Sommer 2022 durchgeführten Pilotversuch sowie die Umsetzung weiterer Massnahmen – auch in Bezug auf den Winterverkehr.

Während der Feiertage und der verkehrsintensivsten Sommerwochenenden 2022 wurden im Rahmen eines Pilotversuchs die Durchfahrten durch die Gemeinden Bonaduz und Rhäzüns auf Anwohnende und Zubringende sowie den öffentlichen Verkehr beschränkt. Dies mit dem Ziel, die Ortschaften vom Ausweichverkehr zu entlasten und die Dorfkerne freizuhalten.

Sperrungen funktionieren nur bedingt

Im Rahmen des heute stattgefundenen «Runden Tischs» fand ein wichtiger Erfahrungsaustausch statt. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass diese getroffenen Massnahmen bedingt funktionierten. Die am stärksten betroffenen Ortschaften stellten ein geringeres Verkehrsaufkommen fest. Allerdings sei spürbar gewesen, an welchen Tagen die Ausfahrten zusätzlich zur Signalisation mit Personal bemannt waren, welches die Automobilisten wieder auf die Nationalstrasse lenkte. Eine alleinige Signalisation der gesperrten Ortsdurchfahrt, ohne diese unterstützende Massnahme, habe nicht ausgereicht und keine spürbare Entlastung gebracht. Diese Massnahmen sind jedoch personalintensiv und führen zu einer weiteren Ausdehnung der Staus auf der Autobahn mit zusätzlich vom Ausweichverkehr betroffenen Gemeinden.

Winterverkehr birgt neue Herausforderungen

Ein weiterer Schwerpunkt am Runden Tisch wurde der Thematik Winterverkehr gewidmet. Davon am stärksten betroffen sind aus bisherigen Erfahrungen der untere Abschnitt der A28 mit den Gemeinden Schiers, Grüsch, Jenaz und Landquart sowie die Stadt Chur und die Gemeinden Trimmis und Zizers. Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen ist dort vor allem an sechs bis sieben Wochenenden im Zeitraum von Ende Dezember bis Ende Februar/anfangs März zu erwarten. Dieses hängt allerdings stark vom Wetter ab, weshalb exakte Prognosen zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwierig sind.

Optimierung und Weiterführung der Massnahmen ab Frühling 2023

Für die Feiertage und den Sommer 2023 sollen die bereits ergriffenen Massnahmen weiter optimiert und erneut umgesetzt werden. Zudem werden verschiedene mittel- und längerfristige Massnahmen erarbeitet.

Lösungsfindung mit allen Beteiligten

Am zweiten runden Tisch waren zusätzlich die betroffenen Gemeinden aus dem Prättigau sowie der Kanton St.Gallen vertreten. Denn die angestrebten, ganzheitlichen Lösungsansätze erfordern einen Blick über die Kantonsgrenze hinaus. Klar ist aber auch nach dem zweiten Runden Tisch: Es gibt aktuell keine Patentlösung, denn jede umgesetzte Massnahme bringt neue Konsequenzen mit sich. Dass allfällige Probleme so lediglich verschoben werden, wollen alle Beteiligten möglichst verhindern.

Weitere Schritte folgen

Die ersten Schritte in die richtige Richtung sind getan. Das zeigte auch die konstruktive, offene Diskussion am zweiten Runden Tisch zwischen Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Kantonen, Regionen und Gemeinden. Das Besprochene wird in Abstimmung mit den im Sommer erhobenen Daten in die Winterplanung einfliessen. Auf dieser Basis werden weitere Schritte geprüft, um die betroffenen Regionen und Gemeinden auch mittel- und längerfristig zu entlasten. Ausserdem werden weitere Massnahmen in Bezug auf den Pilot Winter 2022/2023 jetzt vertiefter erarbeitet.

(Quelle: Tiefbauamt)

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