[tps_header][/tps_header]Die alpine Ski-Saison hat wegen des Coronavirus› ein schnelles Ende gefunden. Die Bündner Bilanz.
Die Ski-Weltcup-Saison 2019/20 ist wegen des Coronavirus und den damit verbundenen Absagen zwar unspektakulär, aber mit grossen Schweizer Erfolgen wie dem Sieg im Nationen-Cup, geendet. Auch die Bündner Ski-Cracks trugen zum grossen Erfolg bei. Die gesammelten «Bündner Punkte» der letzten fünf Winter im Überblick.
Der Blick auf die Statistik zeigt, dass die Bündner Skicracks ihre grosse Steigerung des Vorjahres in diesem Winter bestätigten. Trotz deutlich weniger Rennen haben die Bündner Skiprofis insgesamt fast gleich viele Punkte ergattert wie im Vorjahr. Mit der kleinen Kristallkugel im Super-G von Mauro Caviezel feiert der Bündner Skiverband auch einen grossen Erfolg. Auch der zweite Frühling von Carlo Janka in der Abfahrt sowie das kontinuierlichen Vorwärtskommen von Gino Caviezel im Riesenslalom trug bedeutend zum starken Bündner Resultat bei.
Insgesamt fuhren die Bündner Ski-Cracks acht Weltcup-Podestplätze ein. Ein Überblick über die Saison der Bündner.
[tps_title][/tps_title]Mauro Caviezel
Mauro Caviezel war auch dieses Jahr der Bündner Teamleader. Der 31-Jährige feierte mit dem Gewinn der Super-G-Kristallkugel den grössten Erfolg seiner Karriere – neben dem dritten Rang an der WM in St. Moritz in der alpinen Kombination. Fünf Podestplätze in diesem Winter zeigen überdeutlich, dass Caviezel in den Speed-Disziplinen zur absoluten Weltspitze aufgestiegen ist. Hinter Beat Feuz war Caviezel letzte Saison zweitbester Schweizer Punktesammler, im weltweiten Vergleich (nach Gesamtpunkten) kann der 31-Jährige von sich behaupten, siebtbester Skifahrer des letzten Winters gewesen zu sein. Nur ein keiner Wermutstropfen bleibt: Caviezel wartet – trotz mittlerweile zehn Karriere-Podestplätzen – weiter auf seinen ersten Weltcup-Sieg.
[tps_title][/tps_title]Carlo Janka
Der ehemalige Gesamtweltcup-Sieger hat sich nach seinem Comeback im letzten Jahr voll den Speed-Disziplinen verschrieben, vor allem der Abfahrt. Dies mit Erfolg: Die Roger-Federer-Strategie, Wettkämpfe auszulassen und sich voll und ganz auf jene zu konzentrieren, wo ein Exploit auch körperlich möglich ist, hat sich auch bei Janka ausbezahlt: Mit 259 Abfahrtspunkten war der Iceman (als 8. weltweit) zweitbester Schweizer Abfahrer in diesem Winter und fuhr dabei zweimal als Dritter aufs Podest. Der 33-Jährige will bis zu den Olympischen Spielen 2022 in Peking weiterfahren. Kann der Obersaxner seine Strategie erfolgreich fortführen, könnte für den einstigen Olympiasieger und Weltmeister (2009 und 2010 im Riesenslalom) im Spätherbst seiner Karriere in der Abfahrt noch einiges drinliegen.
[tps_title][/tps_title]Gino Caviezel
Der Sprung an die absolute Riesenslalom-Weltspitze ist Gino Caviezel noch nicht ganz gelungen. Aber er ist sehr nahe dran. 5-mal fuhr er diese Winter in die Top 10 (3x im Riesenslalom, 1x im Super G, 1x in der Kombination) und steigerte sein Punktettotal aus dem Vorjahr um satte 37%. Der vier Jahre jüngere Bruder von Mauro dürfte in den kommenden Jahren – falls er verletzungsfrei bleibt – ein Kandidat für ganz nach vorne werden.
[tps_title][/tps_title]Thomas Tumler
Der Samnauner hat eine seltsame Saison hinter sich. Im Super-G, seiner konstantesten Disziplin in den letzten Jahren, kam er diesen Winter nicht vorwärts. Und im Riesenslalom, wo er letzte Saison einen Riesensprung nach vorne machte, lief im vergangenen Winter so gut wie gar nichts mehr. Abgesehen von einem Rennen, dem Parallel-Riesenslalom von Chamonix: Aus dem Nichts holte sich der 30-jährige Samnauner dabei mit dem zweiten Rang sein bestes Karriere-Resultat in einer ansonsten eher enttäuschenden Saison.
[tps_title][/tps_title]Stefan Rogentin
Der Speed-Spezialist Stefan Rogentin verdoppelte seine Punkteausbeute aus dem Vorjahr, vor allem im Super-G machte der 25-Jährige einen Schritt nach vorne. Aber es braucht Geduld. Der Lenzerheidner hätte sich insgeheim vielleicht etwas mehr vorgestellt als drei Top-20-Plätze in den Super-Gs von Val Gardena (19.), Saalbach (20.) und Hinterstoder (20.) sowie einem 14. Rang in der alpinen Kombination von Bormio. Allerdings zeigt die Statistik auch klar, dass die Tendenz für den 25-Jährigen weiter aufwärts zeigt. Bleibt er gesund, dürfte Rogentin auch im nächsten Winter einen Schritt näher an die Weltspitze kommen.
[tps_title][/tps_title]Sandro Simonet
Auch bei Slalom-Spezialist Sandro Simonet geht es in kleinen Schritten vorwärts. Mit einem 12. Rang in Madonna sowie einem 13. Rang in Levi zeigte der Savogniner, dass er im Slalom an einem guten Tag auch vorne reinfahren kann. Das Problem ist, wie bei vielen Technikern, die Konstanz: In sechs Rennen fiel Simonet in diesem Winter aus oder qualifizierte sich gar nicht erst für den zweiten Durchgang. Mit seinen erst 24 Jahren dürfte man von Simonet in den nächsten Jahren aber noch einiges hören.
[tps_title][/tps_title]Jasmine Flury
Die Frauen sind im Bündner Ski-Verband schon fast traditionell die Sorgenkinder, zumindest auf Stufe Weltcup: Mit Jasmine Flury konnte in den letzten Jahren eine Speed-Fahrerin den Fluch brechen und holte sich im Super-G von St. Moritz (Saison 2017/18) den ersten Weltcup-Sieg einer Bündnerin überhaupt. Nachdem die Davoserin letzten Winter allerdings viel Wettkampfpech zu beklagen hatte, warf sie in diesem Winter – vor dem ersten Abfahrtstraining in Lake Louise – eine Knieverletzung weit zurück. Flury kam im Verlauf der Saison zwar zurück und zeigte einige beachtliche Rennen – mit dem 11. Rang in der Abfahrt von Garmisch als Bestresultat -, weiter nach vorne war für Flury aber nichts zu holen. Für die Davoser Speed-Spezialistin geht es im nächsten Winter darum, sich in die Top 10 zurückzukämpfen.
(Bild: GRHeute)