1 Frage – 6 Antworten: So stehen die Regierungsratskandidaten zur EU

1 Frage – 6 Antworten: So stehen die Regierungsratskandidaten zur EU

GRHeute
16.05.2018

In der grossen GRHeute-Wahlserie beleuchten wir bis zum grossen Tag am 10. Juni die Bündner Regierungsrats-Kandidaten. Wir stellen eine Frage – und erhalten sechs Antworten. Machen Sie sich selbst ein Bild der Kandidaten!

 

Heute die Frage: «Das Verhältnis zu Europa wird die Schweiz in den nächsten Jahren prägen. Sind Sie für einen EU-Beitritt der Schweiz? Wie sehen Sie die zukünftige Beziehung zwischen EU-CH?»

 

 

Marcus Caduff (CVP, neu)

«Die Schweiz soll eine souveräne, offene und zuverlässige Partnerin sein. Ich unterstütze internationale Abkommen, wenn sie dem Gemeinwohl dienen. Die Schweiz soll den bilateralen Weg mit der EU fortsetzen und vertiefen. Einen Beitritt lehne ich ab. Als souveräner Staat entscheidet die Schweiz eigenständig, wer sich hier niederlassen darf. Voraussetzungen dafür sind die Beherrschung einer Landessprache, die Anerkennung der Rechtsordnung und der Respekt vor den hier geltenden Werten.»

 

Walter Schlegel (SVP, neu)

«Nein, ich bin ganz klar gegen einen EU-Beitritt der Schweiz und wir brauchen auch kein institutionelles Rahmenabkommen. Ich bin für die Fortführung des bilateralen Weges. Bilaterale Verträge mit der EU sind mehr wert als ein Rahmenabkommen. Die Schweiz muss aber gegenüber der EU bestimmt auftreten und die eigenen Positionen auf Augenhöhe mit der EU diskutieren und festlegen. Dann können untaugliche Ansinnen wie die Ausrichtung einer neuen Kohäsionsmilliarde an einzelne EU-Staaten ohne Gegenleistung gar nicht erst entstehen.»

 

Peter Peyer (SP, neu)

«Ein EU-Beitritt der Schweiz steht in den nächsten Jahren nicht zur Diskussion. Gerade Graubünden hat aber ein vitales Interesse an geordneten Verhältnissen zu Europa. Deshalb sind der Erhalt und die Weiterentwicklung der bilateralen Verträge in unserem ureigenen Interesse. Eine Abkehr davon würde die Wirtschaft und den Tourismus enorm belasten und zu einem riesigen Regulierungsschub führen. Zudem würde eine abgeschottete Schweiz auch unsere Freiheit als Schweizerinnen und Schweizern, uns in Europa frei zu bewegen, zu arbeiten und uns auszubilden, massiv einschränken. Als liberaler Mensch ist mir diese Vorstellung ein Graus.»

 

Mario Cavigelli (CVP, bisher)

«Einen EU-Beitritt der Schweiz lehne ich ab. Ich sehe dafür keine Notwendigkeit. Das Verhältnis zwischen der Schweiz und der EU ist sehr eng verflochten, nicht nur weil wir geographisch mitten in Europa liegen, sondern vor allem auch gesellschaftlich und wirtschaftlich. Eine gute Beziehung kann aber wie bisher auf bilateralen Verträgen zwischen der Schweiz und der EU abgestützt werden. Souveränität und Eigenverantwortlichkeit auch gegenüber anderen Staaten pflegen zu können, haben für mich einen sehr hohen Stellenwert.»

 

Jon Domenic Parolini (BDP, bisher)

«Ein EU-Beitritt ist für mich kein Thema. Die Schweiz und auch Graubünden sind aber eine stark vom Export abhängige Volkswirtschaft. Deshalb sind wir auf verlässliche Beziehungen mit den wichtigen Handelspartnern angewiesen. Die EU ist nach wie vor der wichtigste Partner der Schweiz. Die Aufkündigung der bilateralen Verträge mit der EU wäre falsch.»

 

 

Christian Rathgeb (FDP, bisher)

«Ich bin für die bilateralen Verträge und damit gegen einen Beitritt zur EU. Der bilaterale Weg ist konsequent weiter zu verfolgen. Zudem sind zu allen europäischen Ländern aktive bilaterale Beziehungen zu pflegen.»

 

 

 

Die Umfrage wurde vor der Bekanntgabe der Kandidatur des Unabhängigen Linard Bardill durchgeführt.

 

(Bild-Montagen: GRHeute)
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