Giacobbo kam, sah und siegte

Giacobbo kam, sah und siegte

Was haben Viktor Giacobbo und Jan Vontobel gemeinsam?  Beide Herren haben die KMU-Damen an ihrer Tagung im GKB Auditorium zum Lachen gebracht.

Ein normales Herz schlägt ungefähr 3,3 Millionen Mal im Leben und ungefähr 75 Mal in der Minute. Als die 21-jährige Lisha Kim ihre Finger über die Pianotasten zur Melodie von Robert Schumanns Träumereien fliegen lässt, kommen die Herzen im Saal zur Ruhe. Die Herzen von 136 Frauen und fünf Herren, die sich zur 23. Frauentagung der KMU Frauen im GKB Auditorium unter dem Motto «Herz und Humor» in Chur trafen.

Fürs Herz war Jan Vontobel zuständig, Kardiologe und Chefarzt der Herz Reha Davos. Von ihm stammen die eingangs erwähnten Informationen über das Herz. Dass er restlos alles über den Motor, der den Körper in Schwung hält, weiss, machte er in der folgenden Stunde mehr als deutlich.

Anhand des Beispiels des US-Präsidenten Dwight Eisenhower zeigte er zum Beispiel, wie sich die Behandlung bei Herzinfarkten verändert hat. Eisenhower wurden nach der Attacke vier Wochen Bettruhe verschrieben. «Heute beginnt die Mobilisation des Patienten schon am ersten Tag. Er soll sich sofort wieder bewegen», sagte Jan Vontobel.

Denn wenn eins wichtig ist für das Herz, dann ist es Bewegung. Die richtige Bewegung. «Ein bisschen mit dem Hund spazieren gehen reicht nicht», sagte Jan Vontobel. «Sie müssen knapp vor ausser Atem sein und schwitzen.» Auch die richtige Ernährung dazu kann nicht schaden, und die lautet: Mediterrane Diät. «Viel Gemüse, Fisch und fast kein rotes Fleisch.» Die Ernährungspyramide braucht Jan Vontobel nur für das Einräumen des Kühlschranks. «Leben sie das Dolce Vita: Machen sie Siesta, lachen sie viel», sage Jan Vontobel.

«Das glaubt mir in Zürich keiner»

Und gerade, als das Herz nach einem üppigen Mittagessen im Restaurant Va Bene nach einem Powernap verlangt, betritt der Satiriker Viktor Giacobbo die Bühne. Das Herz von Organisatorin Monika Losa, das gibt sie offen zu, schlägt sofort ein bisschen schneller. «Ich bin Fan», sagte sie und bietet ihm und den Frauen im Saal das Gegenseitige Du an. Ein gefundenes Fressen für Viktor Giacobbo: «Ich war noch nie so schnell mit so vielen Frauen Duzis. Das glaubt mir in Zürich keiner.»

Weil es ein Anlass der KMU Frauen Graubündens war, plauderte Viktor Giacobbo nicht nur über seine Exfreundinnen, sondern auch aus dem Nähkästchen seines eigenen KMU: dem Casinotheater Winterthur. «Wir sind die einzige AG, an deren Spitze ein Komiker steht», sagte Viktor Giacobbo. «Und ich wusste nicht mal, dass ich ein Start-Uper war.» Sein Casinotheater, gibt er unumwunden zu, hat keine einzige Frau im Verwaltungsrat. Dafür sind 80 Prozent der operativen Führung in Frauenhand.

Viktor Giacobbo ist bekannt, weil er einst «Viktor Spätprogramm» und zuletzt «Giacobbo/Müller» moderierte. Was ist für ihn guter Humor? «Für mich ist der Humor, der sich im Freundeskreis entwickelt, einer der besten.» Und: «Man muss ein Kindskopf bleiben.»

Zehnte Frauentagung für Monika Losa

Es war ein vergnüglicher Tag; beiden Herren hätte man stundenlang zuhören können. Was man, im Falle einer gewissen Imelda, die nächsten Donnerstag 70 wird, auch kann: Sie gewann in einem spontan lancierten Wettbewerb zwei Tickets für die Show von Viktor Giacobbo und Mike Müller am Humorfestival in Arosa.

Den Schluss des Tages machte ebenfalls ein Mann: Gewerbeverbandspräsident Jürg Michel gratulierte Monika Losa zur zehnten Organisation der Frauentagung. «Sie macht das alles selbst. Und sie macht es gut.» Dass die anwesenden Frauen ebenfalls dieser Meinung waren, davon zeugte die darauf folgende Standing Ovation. Etwas, das die Organisatorin bestimmt im Herz berührt hat. Ob das gesund ist oder nicht – diese Frage hätte Jan Vontobel sicher beantworten können.

(Bilder: GRHeute)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.