«Wir sind in diesen zehn Jahren Freunde geworden»

«Wir sind in diesen zehn Jahren Freunde geworden»

2012 war das Jahr, in dem Biene Maja 100 Jahre alt wurde, die Toten Hosen ihr 100-jähriges Bühnenjubiläum feierten und Aretha Franklin 70 Jahre alt wurde. In Graubünden feierte eine kleine, aber feine Männer-Combo ihre Premiere: Das Mountain Ratpack. Die Crooner der Alpen werden in diesem Jahr 10 Jahre alt. GRHeute sprach mit Ratpacker Hampa Rest.

GRHeute: The Mountain Rat Pack wird zweistellig. Wie fühlt man sich dabei?

Hampa Rest: Lässig. Es ist ein Highlight, wir hätten das nie so gedacht. Eigentlich wollten wir es nur einmal machen. Dass es so lange dauert, ist ein Kompliment. Wir haben in diesen zehn Jahren jedes Jahr drei Konzerte gemacht. Zusammen mit den Einzelshows kamen wir so auf ungefähr 40 Konzerte insgesamt.

An welches Konzert kannst du dich heute noch erinnern?

An das erste. Wir waren alle total nervös. Carlo Schöb, der Bandleader der Allegra Big Band, die uns seit Beginn begleitet, hat ja persönlich schon mit Frank Sinatra und Sammy Davis Jr. gespielt. Alle Bandmitglieder sind Top Musikerinnen und Musiker. Da hat man grossen Respekt. Das erste Mal ist unvergesslich. In diesem Moment ging ein Traum für uns in Erfüllung. Jeder Auftritt ist ein Highlight für uns.

Und wo fand dieses erste Konzert statt?

Das war an der PS Versammlung der Graubündner Kantonalbank. Unser Mitglied Jörg Guyan hatte uns den Verantwortlichen vorgeschlagen. 2800 Leute waren da, darunter auch viele bekannte Persönlichkeiten.

Die Resonanz auf dieses Konzert war so gross, dass wir uns überlegt haben, es selber zu veranstalten. Wir waren danach noch einmal in der Stadthalle und einmal im Marsöl. Seither spielen wir aber im GKB Auditorium, weil es einfach gemäss Publikumsecho der beste Platz für uns ist. Im Kern spielen wir auch immer noch dasselbe wie damals an der PS Versammlung. Wir haben mittlerweile aber sieben Streicherinnen ergänzt und singen auch Duette mit unseren Partnerinnen Uschi Palmisano, Any Sabadi und Isabel Rest.

Gibt es Leute, die euch seit zehn Jahren begleiten?

Ja, wir haben ein grosses Stammpublikum. Es gibt welche, die sollten einen Orden bekommen. Es gibt auch Firmen und Institutionen, die uns seit unseren Anfängen unterstützen. Seit Beginn sind Shows immer schnell ausverkauft. Das ist wunderschön.

Gibt es euch in 10 Jahren noch? Nächstes Jahr ist ja erst einmal Pause.

Ich weiss nicht, ob es uns in zehn Jahren noch gibt. Nächstes Jahr spielen wir nicht, weil es Terminprobleme gibt. Aber grundsätzlich bestimmen wir das von Jahr zu Jahr. Am Sonntag nach der letzten Show gehen wir jeweils Pizza essen. Nach diesem Ritual mit Champagnerstart und hochprozentigem Finale entscheiden wir, ob wir es noch einmal machen.

 

Wie hat sich die Beziehung zwischen dir, André Renggli und Jörg Guyan in den zehn Jahren entwickelt?

Wir sind Freunde geworden. Als wir gestartet haben, kannten wir uns zwar schon eine Ewigkeit, waren aber noch nicht zu dritt befreundet. Heute können wir aufeinander zählen. Wir sind alle drei extrem engagiert, nicht oft zusammen. Aber jeder von uns könnte dem anderen nachts um 4 Uhr anrufen und dann steht man auf der Matte, wenn was wäre.

Langweilig wird dir ja sicher nicht; du bist ja auch noch Luigi Panettone mit Elvis Love Songs und Chili con Carne, eine Rockabilly-Band. Machen die auch Pause?

Nein. Darum ist es schön, eine meiner Kunstfiguren ist immer unterwegs. Das tut mir einfach sehr gut, auch für die Psychohygiene.

Wer bist du denn, wenn du unter der Dusche singst? Singst du unter der Dusche?

Natürlich singe ich unter der Dusche. Im Herbst Dean Martin (lacht).

Welche Songs spielt ihr sicher im GKB Auditorium?

Wir spielen alle Klassiker, das Beste aus den letzten zehn Jahren Mountain Rat Pack. Was immer dazu gehört: Unser Schlusssong ist traditionellerweise «My way» von Frank Sinatra. Das ist für uns alle ein Highlight. Dieser Song war beim Start unseren verstorbenen Vätern gewidmet. Mittlerweile denken wir während «My way» – nach einem ausgiebig lustigen Abend zusammen – jeweils an einige unserer Liebsten, die nicht mehr unter uns sind. Und das Schöne ist: Dem Publikum geht es genau so, wie bewegende Rückmeldungen zeigen. Deshalb: Ein Hoch auf das Leben. Lasst uns ausgiebig feiern.

Für die Shows vom 24. bis 26. November im GKB Auditorium in Chur gibt es noch 49 Plätze. Schnell zuschlagen! GRHeute verlost zwei Tickets für «Swing and Snack» am Donnerstag, 24. November. Einfach im Facebook-Artikel die Person taggen, mit der man unbedingt hingehen will. Die Gewinnerin oder der Gewinner werden per DM informiert. 

(Bilder: zVg)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.