Vor einer Traumkulisse im Heimrennen auf der Lenzerheide – an der Stelle, wo er vor Jahresfrist zum siebten Mal Weltmeister wurde – musste sich Schurter nur dem holländischen Überflieger Mathieu van der Poel geschlagen geben. Der Bündner legte los wie die Feuerwehr, nur van der Poel konnte bis zur Rennhälfte mit dem Olympiasieger und Weltmeister mithalten.

Dann aber schlug der Holländer zurück: Im Aufstieg in der 5. Runde legte der 24-Jährige nochmals einen Zahn zu und brachte Schurter in Verlegenheit – der Bündner musste abreissen lassen und sah den Sieg entschwinden. Am Ende fuhr er mit 25 Sekunden Rückstand auf Van der Poel als Zweiter ins Ziel. Als Dritter holte der Berner Mathias Flückiger seinen fünften Podestplatz im sechsten Weltcup-Rennen dieses Jahres. 

 

Gegenüber dem Blick gab sich Schurter nach dem Rennen gleichwohl zufrieden: «Ich freue mich über den 2. Platz. Van der Poel ist in einer enorm guten Verfassung. Er schlug mich dort, wo ich dachte, wäre meine Stärke. Also im langen Aufstieg. Ich konnte ihn nie richtig unter Druck setzen. Es wär sicher schön gewesen, hier zu gewinnen, vor so vielen Fans.»

 

Im Gesamtweltcup bleibt Schurter vor dem letzten Wettkampf im September in Snowshoe (USA) vorne. Der 7. Gesamtsieg – ein Rekord – dürfte ihm nicht mehr zu nehmen sein. Denn Van der Poel verzichtet auf die Teilnahme, weil er sich auf die Strassen-WM konzentrieren möchte. Deshalb fehlt er auch an der MTB-WM in Mont-Sainte-Anne (Kanada) Ende August.