Rätisches Museum zeigt Ausserirdische, Mumien und Kriegshandwerker

Rätisches Museum zeigt Ausserirdische, Mumien und Kriegshandwerker

GRHeute
31.01.2022

2022 feiert das Rätische Museum sein 150-jähriges Jubiläum mit einer neu gestalteten Etage in der Dauerausstellung. Es zeigt 150 Objekte aus jedem Jahr seines Bestehens. Daneben werden zwei weitere Ausstellungen realisiert, welche sich dem Bündner Söldnerwesen und der eigenen ethnografischen Sammlung widmen.

Das Rätische Museum feiert dieses Jahr sein 150-jähriges Jubiläum. Gleichzeitig werden damit auch die gemeinsamen Wurzeln mit dem Bündner Natur- und dem Bündner Kunstmuseum gefeiert. Diese beiden Institutionen sind Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Rätischen Museum hervorgegangen. Alle drei Museen widmen dem Gründungsjahr je eine Ausstellung. Das Rätische Museum eröffnet seine am 8. Juni.

Von Alltagsgegenständen bis zu «Prunkstücken»

Im Stil einer «Wunderkammer» werden 150 Objekte präsentiert, eines für jedes Jahr seit der Eröffnung 1872. «Unter diesen Objekten befinden sich scheinbar belanglose Gegenstände, aber auch spektakuläre Sammlungsstücke wie die Mumie der Ta-di-Isis, an die sich viele Museumsbesucherinnen und -besucher noch von früheren Ausstellungen her erinnern», sagt Museumsdirektorin Andrea Kauer Loens. «Gemeinsam bilden sie nicht nur die Breite und Vielfalt der Sammlung ab – sie geben auch zahlreiche anekdotische Einblicke in die Geschichte unseres Kantons und seines ältesten Museums.» Begleitet wird die Ausstellung durch eine theatralische Führung unter der Leitung der Regisseurin Eva Roselt. Sie betrachtet das Museum mit einem Augenzwinkern aus ganz spezieller Perspektive – aus der Sicht von Ausserirdischen.

Bündner Handwerker des Kriegs

Jahrhundertelang zogen Bündner für fremde Mächte in den Krieg, in der Hoffnung auf ein besseres Leben, auf Reichtum oder Abenteuer. Diesen Schicksalen widmet das Rätische Museum die Sonderausstellung «Beruf: Söldner. Bündner in fremden Diensten», welche am 22. April beginnt. Wohin auf der Welt hat es die Söldner verschlagen, was haben sie dort erlebt und sind sie als gemachte Männer nach Hause zurückgekehrt? Die Ausstellung beleuchtet das Kriegsgeschäft aus sozialgeschichtlicher und wirtschaftlicher Perspektive. Kurator Jürg Spichiger und Gestalter Beat Stalder haben die Ausstellung, die bereits im Nidwaldner Museum zu sehen war, für Graubünden überarbeitet.

Auf Spurensuche in Kolonialgebieten

Die zweite Sonderausstellung beginnt am 8. Oktober und befasst sich mit einem Sammlungsbereich, den man so im Rätischen Museum nicht erwarten würde: In den ersten Jahrzehnten des Museums wurden zahlreiche ethnografischen Objekte erworben. Schon bald darauf fokussierte sich das Museum mit seiner Sammlung ganz auf Graubünden, weshalb die aussereuropäischen Objekte jahrzehntelang weitgehend unbeachtet im Archiv schlummerten. Nun wurden sie erstmals detailliert untersucht. Die Ausstellung zeigt diesen exotischen Sammlungsbereich, beleuchtet jedoch auch die Frage, auf welchen Wegen diese Objekte ins Museum kamen und wie dies mit der Geschichte des Kolonialismus zusammenhängt.

 

(Bild: zVg.) 

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