Die Haut als Schatzkammer: Sicher durch den Sommerhimmel

Die Haut als Schatzkammer: Sicher durch den Sommerhimmel

GRHeute
22.08.2025

Wenn die Alpenwiesen in leuchtendes Grün getaucht sind, die Seen glitzern und der Himmel über Zürich, Lausanne oder Chur fast surreal blau erstrahlt, wächst der Wunsch nach langen Stunden im Freien. Die Haut begleitet dieses Erlebnis als empfindliche Schutzhülle, die Licht, Wärme und Wind ungefiltert entgegennimmt. Umso bedeutsamer erscheint durchdachter Sonnenschutz, der Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden verlässlich wahrt.

Strahlende Freude und unsichtbare Gefahr

Sonnenlicht weckt Lebenslust, wirkt stimmungsaufhellend und unterstützt die körpereigene Bildung von Vitamin D. Zugleich dringen Teile dieses Spektrums tief in Gewebe, lösen oxidative Prozesse aus, verändern Erbgutstrukturen und beschleunigen die Hautalterung. Dermatologische Statistiken aus der Schweiz verzeichnen seit Jahren steigende Zahlen von hellen Hautkrebsarten, Melanomen sowie frühzeitiger Faltenbildung. Sonnenschutz avanciert damit zum ganzjährigen Bestandteil einer umfassenden Hautpflege.

Blick in die Tiefe der Strahlung – UVA und UVB unter der Lupe

UVA-Strahlen besitzen eine längere Wellenlänge. Sie durchqueren Fensterscheiben, Wolken und dünne Stoffe mühelos. In der Dermis lösen sie freie Radikale aus, schwächen Kollagenfasern, mindern Elastizität und begünstigen Pigmentstörungen. UVB-Strahlen treffen zwar vor allem in den Sommermonaten und besonders in den Mittagsstunden auf die Eidgenossenschaft, doch ihre Energie entfacht akute Entzündungsreaktionen – sichtbar in Sonnenbrand, Bläschenbildung oder Abschuppung. Eine geeignete Sonnencreme deckt beide Bereiche ab: Angaben wie «Breitbandfilter» oder die Kombination des Lichtschutzfaktors (LSF) mit dem UVA-Kreis geben Aufschluss darüber, dass UVA-Schutz mindestens ein Drittel des UVB-Werts erreicht.

Formel im Flakon – Welche Kriterien entscheiden über eine gute Sonnencreme?

Der LSF verkörpert die Zeitmultiplikation bevor Rötungen eintreten. LSF 30 lässt beispielsweise nur ein Dreißigstel der erythemwirksamen Strahlung hindurch, LSF 50 ein Fünfzigstel. Doch nicht allein die Zahl entscheidet. Wasserfestigkeit, photostabile Filter, antioxidative Zusätze wie Vitamin E oder Ferulasäure und eine Textur, die sich gleichmäßig verteilen lässt, beeinflussen den Schutz. Chemische Filter absorbieren Energie, während mineralische Varianten Licht reflektieren. Mischformulierungen verheiraten beide Prinzipien und verringern Weißelungen. Entscheidend bleibt: Die Creme muss zum Hautzustand, zum Aktivitätsniveau und zum geplanten Aufenthaltsort passen.

Der LSF im Puder – genügt dekorative Kosmetik?

BB-Creams, Foundations oder lose Mineralpuder schmücken sich gern mit stattlichen LSF-Angaben. Diese Produkte entstehen allerdings primär für ein ebenmäßiges Finish. Um die angegebenen Werte wirklich zu erzielen, müsste eine Make-up-Schicht aufgetragen werden, die deutlich dicker als das Alltagsmaß wirkt. Deshalb fungiert dekorative Kosmetik idealerweise als Zusatz, nicht als alleiniger Schutz. Erst eine vollwertige Sonnencreme legt das Fundament, darüber darf das Make-up nach Belieben Akzente setzen.

Die Kunst des Auftragens – so gelangt der Schutz an jede Stelle

Ein Erwachsener benötigt etwa zwei Milligramm Creme pro Quadratzentimeter Haut. Für Gesicht, Hals und Ohren entspricht das einer Menge, die ungefähr zwei Fingerlängen aus der Tube füllt. Arme, Beine, Rücken und Dekolleté verlangen nach weiteren großzügigen Portionen. Vor dem Kontakt mit Textilien mindestens 15 Minuten Wartezeit einkalkulieren, damit sich die Filter gleichmäßig ausrichten. Schweiß, Wasser oder Reibung minimieren den Film; aus diesem Grund gehört Nachcremen spätestens nach zwei Stunden zum Pflichtprogramm. Der Mythos einer Verdoppelung des LSF durch mehrmaliges Eincremen ist falsch – jede neue Schicht frischt lediglich den ursprünglichen Wert auf.

Persönliche Sonnengeschichte – Hauttypen und ihre speziellen Bedürfnisse

Die Phototyp-Klassifizierung nach Fitzpatrick unterscheidet zwischen sehr heller, heller, mittlerer, olivfarbener oder dunkler Haut. Je heller der Teint, desto rascher entsteht ein Sonnenbrand und desto höher fällt der erforderliche LSF aus. Sehr helle Haut reagiert bereits nach fünf bis zehn Minuten ungeschützt mit Rötung, weshalb LSF 50 + ratsam erscheint. Olivfarbene Haut errötet später, zeigt jedoch im Laufe der Jahre oft ausgeprägte Pigmentverschiebungen. Dunklere Haut, reich an eumelaninhaltigen Pigmenten, zeigt zwar eine höhere Grundresistenz gegenüber akuten Verbrennungen, doch selbst dieser natürliche Schutz gerät bei starker Gebirgssonne oder langem Verweilen am Seeufer an seine Grenzen, weshalb konsequent LSF 30 – 50, idealerweise in leichten Gel-Emulsionen, einzusetzen ist, während gleichzeitige Antioxidantienzufuhr die Tendenz zu ungleichmäßiger Melaninverteilung und das Risiko tieferliegender Zellschäden mindert. Wer zu öliger Haut neigt, wählt leichte, mattierende Fluids; trockene Partien lieben rückfettende Lotionen mit Barrierestärkern wie Ceramiden oder Squalan. Empfindliche Haut atmet durch unparfümierte, reizfreie Rezepturen auf mineralischer Basis auf, während reife Haut von reichhaltigen Cremes mit Peptiden profitiert.

Haltbarkeit flüssiger Schatten – wie lange wirkt der Inhalt der Tube?

Auf jeder Verpackung prangt ein kleines geöffnetes Cremetöpfchen-Symbol mit einer Zahl. Diese Monatsangabe definiert die Verwendbarkeitsdauer nach dem Anbruch. Ungeöffnete Produkte bewahren in der Regel drei Jahre lang ihre Schutzleistung, sofern sie dunkel und kühl lagern. Erwärmt sich eine Tube regelmäßig im Auto oder im Rucksack, beschleunigt sich der Zerfall der Filter. Veränderte Farbe, seltsamer Geruch oder Trennung in Öl- und Wasserphase zeigen das Ende der Wirksamkeit an. Am Ende der Saison lohnt es sich, alle Sonnenschutzpräparate auf diese Merkmale zu prüfen und gegebenenfalls auszutauschen.

Mehr als Creme – ergänzende Strategien unter helvetischer Sonne

Sonnenhut mit breiter Krempe, hochwertige Sunglasses mit UV-400-Label, luftige Leinengarderobe in kräftigen Farben sowie Schattenpausen zur Mittagszeit stellen weitere Säulen der Lichtvorsorge dar. Im Gebirge verstärkt sich die Intensität pro 1000 Höhenmeter um ungefähr zehn Prozent. Wasseroberflächen, Schnee und heller Sand reflektieren zusätzlich und belasten exponierte Stellen wie Nase, Lippen oder Handrücken. Ein farbloser Lippenbalsam mit LSF und Handschuhe aus speziellem UV-Material schützen dort, wo klassische Cremes rascher abgerieben werden.

Sonnengewand für jeden Tag

Sonnige Stunden bereichern den Alltag, schenken Energie und verschönern die Landschaft. Gleichzeitig schlummert in ihnen ein Risiko, das sich durch Wissen, Sorgfalt und eine wohlüberlegte Pflegeroutine leicht eindämmen lässt. Ein hochwertiger Breitbandfilter, korrekt dosiert und regelmäßig aufgefrischt, bewahrt den Teint vor Verbrennungen, Pigmentflecken und vorzeitiger Alterung. Ergänzende Maßnahmen wie schützende Kleidung, bewusste Aufenthaltszeiten im Freien und konsequente Erneuerung abgelaufener Produkte vervollständigen den Schutzschild. So bleibt die Haut auch unter der kraftvollen Schweizer Sonne geschmeidig, ebenmäßig und gesund.

 

(Bild: Pixabay)

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