In zwei Wochen ist WEF – kommt Trump?

Vom 21.- 24 Januar ist Davos wieder im Ausnahmezustand: Am 50. World Economic Forum berät die Wirtschafts- und Polit-Elite über die Zukunft der Welt. Hunderte Keynotes zu insgesamt sieben globalen Schlüsselthemen sollen Perspektiven aufzeigen und Netzwerke vertiefen. Ob US-Präsident Donald Trump Graubünden wieder die Ehre erweist, ist noch offen.

Der Besuch von Donald Trump am WEF 2018 sorgte weltweit für Schlagzeilen. Letztes Jahr liess der streitbare US-Präsident das Forum in den Bündner Bergen wegen des Haushaltsstreits mit den oppositionellen Demokraten aus, dieses Jahr wird ein Besuch zumindest in Betracht gezogen. Angesichts der gefährlichen Krise mit dem Iran gehen viele Beobachter davon aus, dass die aktuelle politische Situation in zwei Wochen über einen Besuch Trumps «entscheiden» wird. Auch das Impeachment-Verfahren, das Trump voraussichtlich problemlos überstehen wird, könnte im Wahljahr eine Rolle bezüglich einer WEF-Teilnahme des US-amerikanischen Präsidenten.

Auf der offiziellen Delegiertenliste der Amerikaner, die von Finanzminister Steven Mnuchin angeführt wird, steht Trump nicht – was allerdings nichts bedeuten muss. Der US-Sender CNN berichtete letzte Woche, die amerikanische Delegation rechne mit seiner Teilnahme. Der Delegation gehören ausser Mnuchin unter anderem Handelsminister Wilbur Ross, der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer, Trumps älteste Tochter Ivanka sowie dessen Berater und Schwiegersohn Jared Kushner an.

 

Welche weiteren Polit- und Wirtschaftsgrössen den Weg nach Davos finden, wird noch unter Verschluss gehalten. Erwartet werden erneut zahlreiche Staatschefs aus europäischen Ländern sowie diverse ranghohe politische Vertreter aus der ganzen Welt. Letztes Jahr «schwächelte» das Forum etwas, zumindest nach politischen Massstäben, aus verschiedenen Gründen: Die damalige britsiche Premierministerin Theresa May sagte nach der Brexit-Blamage ab, der französische Präsident Emmanuel Macron musste wegen der Strassen-Proteste der Gelbhemden forfait erklären, der chinesische Präsident Xi Jinping verzichtete auf den Besuch in Davos wegen der schwächelnden chinesischen Wirtschaft und Indiens Premierminister Narendra Modi räumte seinem persönlichen Wahlkampf in Indien höhere Priorität als einem WEF-Besuch ein. Dafür «feierte» die damals 16-jährige schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg am Forum 2019 einen ihrer meist beachteten Auftritte, die den Klimawandel schliesslich auf die Agenda vieler Länder brachten. 

Am Jubiläums-WEF in diesem Jahr werden die globalen Leader sieben Schlüsselthemen diskutieren: «Fairer Economies», «Tech for Good», «Future of Work», «Healthy Futures», «Better Business», «Beyond Geopolitics» und «How to Save the Planet». Wer sich selbst ein Bild über die Inhalte machen will, findet auf der Webseite des WEF alle wichtigen Informationen. 

Auch die Gegner des WEF bringen sich in Stellung: Am 22. Januar sind in Zürich und in Bern Demonstrationen angekündigt. Am kommenden Samstag wird auch in Luzern gegen das Weltwirtschaftsforum protestiert.

 

(Bild: WEF 2018)

GRHeute
05.01.2020
author

GRHeute

www.grheute.ch
GRHeute Redaktion