Die Bündner Behörden ziehen ein positives Fazit zum Jahrestreffen des World Economic Forum (WEF) in Davos. Die Sicherheit der Bevölkerung und der Gäste war während der 55. Austragung des Jahrestreffens jederzeit gewährleistet.
Vereinzelte Aktionen verschiedener Gruppierungen gefährdeten die Sicherheit nicht, die Einsatzkräfte waren aber zusätzlich gefordert. Es gab mehrere unbewilligte Aktionen und behördliche Auflagen wurden missachtet. Im Rahmen dieser Aktionen kam es zu insgesamt 49 Wegweisungen und 69 Verzeigungen.
«Die Meinungsäusserungs- und Versammlungsfreiheit ist ein essentieller Pfeiler der Demokratie und gilt auch am WEF. Eine Missachtung von Auflagen oder geltender Regeln muss aber Konsequenzen haben», sagt Regierungspräsident Marcus Caduff, Präsident des WEF-Ausschusses der Bündner Regierung. Die polizeilichen Einsatzkräfte gingen dabei zurückhaltend und verhältnismässig vor.
Dank an alle Partner
Die Regierungsräte Caduff und Peyer konnten sich bei ihren Besuchen am diesjährigen WEF selbst ein Bild von der professionellen Arbeit der Sicherheitskräfte machen. Sämtliche Sicherheitsmassnahmen haben sich bewährt und die Zusammenarbeit der verschiedenen Dienste verlief reibungslos. «Dies ist das Verdienst aller Polizei- und Armeeangehörigen sowie der Führung durch die Kantonspolizei Graubünden. Ihnen gebührt ein grosser Dank für ihren professionellen Einsatz», so Regierungsrat Peter Peyer, Vorsteher des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit. Das Jahrestreffen in Davos kann nur mit Unterstützung zahlreicher Partner und dem Verständnis der Bevölkerung durchgeführt werden.
Zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und für Personen- und Objektschutz beteiligten sich im Rahmen eines interkantonalen Polizei-Einsatzes sämtliche Kantone der Schweiz, das Fürstentum Liechtenstein sowie einige grössere Städte. Auch in diesem Jahr hat die Armee die zivilen Behörden des Kantons Graubünden bei der Wahrnehmung der Sicherheitsaufgaben rund um das Jahrestreffen des WEF unterstützt.
Zahlreiche Staatsoberhäupter, Regierungsvertreterinnen und Regierungsvertreter sowie eine hohe Zahl an Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft reisten wiederum nach Davos. Insgesamt nahmen am WEF-Jahrestreffen 108 völkerrechtlich geschützte Personen teil, für welche Schutzdispositive ergriffen wurden. Als Highlight des Events dürfte die Online-Zuschaltung des alten neuen US-Präsidenten Donald Trump in Erinnerung bleiben.
Greenpeace-Aktivisten schlichen ins WEF-Kongresszentrum
Für Aufsehen sorgte eine Aktion am zweiten Tag, als es drei Greenpeace-Aktivisten gelang, unerkannt in das hochgesicherte Kongresszentrum in Davos einzuschleichen. Wie nun bekannt wurde, gelang der Coup mithilfe gefälschter Ausweise: Die Aktivisten hatten sich als Mitarbeitende einer Cateringfirma ausgegeben und erhielten so problemlos Zugang. Dies bestätigte WEF-Direktor Alois Zwinggi gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Vorfall werde intern aufgearbeitet, und es werde geprüft, ob Anpassungen bei den Sicherheitsmassnahmen notwendig seien.
Während ihres Aufenthalts im Kongresszentrum verhielten sich die Aktivisten ruhig. In der Kongresshalle entrollten sie lediglich ein Transparent, das für die Besucherinnen und Besucher gut sichtbar war. Laut Zwinggi bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Gäste. Selbst wenn die Aktivisten Waffen mitgebracht hätten, wären sie an den Sicherheitskontrollen gescheitert, die vergleichbar mit denen an Flughäfen seien, berichtet der Blick.
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(Symbolbild: WEF)