Stalderei: Helvetisches Credo zu Unzeiten

Stalderei: Helvetisches Credo zu Unzeiten

Ich glaube an «in dubio pro echinacea».

Ich glaube, dass mein Zahnarzt korrekt abrechnet.

Ich glaube an die Praktikabilität meiner Parkettsaugbürste.

Ich glaube, was ich nicht weiss.

Ich glaube, sobald es die andern sicher wissen.

Ich glaube an die Unbestechlichkeit der Berge.

Ich glaube, dass es im Tal anders ist.

Ich glaube ans Adieu der Autobahnklebeetikette.

Ich glaube, damit die Wölfe heulen.

Ich glaube ans Unnütze der Kirchensteuer.

Ich glaube, damit Helvetia nicht altert.

Ich glaube, wenn die Pluttschnecken mich absichtlich ärgern.

Ich glaube, dass Panaché Wasser verschwendet.

Ich glaube, der Quittenchnaps gelingt heuer mässig.

Ich glaube, dass die Retourkutsche meistens mehr einschenkt.

Ich glaube, die Ämter wissen das.

Ich glaube an Fussnoten.

Ich glaube, die Wirren halten an.

Ich glaube, die Irren haltens aus.

Ich glaube, dass es weitergeht.

 

PS: Das verloren geglaubte PS wurde – einer Leserzuschrift sei es verdankt – wiedergefunden und tanzt fortan wieder mit.

(Bild: GRHeute)

Kolumnist Bildung & Soziales, Schulleiter, Dozent und eine COIRASONhälfte. Zum Essen trinkt er Rotwein, beim Schreiben Espresso.