Diese neue Bahn bringt Sie «uffa go… sünnala»

Diese neue Bahn bringt Sie «uffa go… sünnala»

Sie strahlt in der Sonne, hat Platz für zehn Leute und ist nigelnagelneu: Die Bergbahnen Chur-Graubündenstein haben das Geheimnis um die neue Gondel gelüftet. Bis sie in Fahrt kommt, feiern die Bergbahnen ein 100-jähriges Jubiläum und lancieren das sechste «Uffa»-Abo.

«Wir freuen uns, dass wir eine so tolle Bahn haben dürfen», sagte die Projektleiterin der neuen Uffa-Bahn, Nina Vuillemin, am Mittwoch vor den Medien in Chur. Die «tolle Bahn» steht im Moment in der Poststrasse gegenüber dem Churer Rathaus und kann mit allen Sinnen ertastet werden. Zehn Leute können sich auf bequemen Sesseln hineinsetzen; im Sommer will man die Gondeln für die Biker («Diese werden dreckiger») von den restlichen Gästen trennen. Gebaut werden die Gondeln, die bis zu 1400 Gäste in der Stunde befördern können, von Garaventa. Es ist die D-Linie, «das modernste, was es derzeit gibt», sagte Nina Vuillemin. Ganz wichtig war dabei auch die Lärmemission – die ist so niedrig gehalten wie möglich. Die D-Linie bringt einen ab 2026 in fünf Minuten auf die neue Mittelstation Fülian und in weiteren vier Minuten nach Brambrüesch. Die Wartezeiten werden abgeschafft. Der nächste Meilenstein ist das Plangenehmigungsverfahren, das im nächsten Frühling eingeleitet wird.

Doch bevor es über Fülian uffa geht, geht das «Uffa»-Abo in die nächste Runde. «Beim ersten Mal wurde uns gesagt, dass das niemals klappen wird», sagte Reto Küng, der Kommunikationsverantwortliche. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Es hat sehr wohl geklappt. Von 1797 verkauften Abos beim ersten Mal 2018 waren es letztes Jahr 1808, wobei der bisherige Rekord im Jahr 2020 mit 1930 Abos gemacht wurde. «Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass die 2000er Marke geknackt wird», sagte Geschäftsführer Patrick Arnet. In diesem Jahr braucht es 1116 Abos, damit der Deal zustande kommt. Die Preise sind gleich geblieben: 343 Franken für einheimische Singles, 433 Franken für das Partnerabo und 499 Franken für Familien. Für ChurCard-Besitzer:innen gibt es spezielle Vergünstigungen. Wird das Ziel nicht erreicht, kosten die entsprechenden Abos bis zu 400 Franken mehr. Der diesjährige Claim lautet: «Uffa go…. gnüssa, schkiina, laufa, schlittla, baika oder sünnala». Die Idee dazu kam von den Kundinnen und Kunden selbst – bei einer Umfrage haben 700 Teilnehmer:innen mitgemacht.

Höchster Transportertrag seit immer

Speziell ist in diesem Jahr auch: Das Naturfreundehaus Brambrüesch feiert sein 100-jähriges Jubiläum. «Es gibt also schon 100 Jahre Tourismus in Brambrüesch», sagte Reto Küng. Ein Foto aus dem Jahr 1959 zeigt ein einsames Haus – nicht das Naturfreundehaus! – auf dem Berg mit einem einzigen Skilift. «Man sieht auf diesem Bild auch, dass dieses Haus ziemlich einsam da stand. Damals waren es 13 Häuser, heute sind es gegen 300.» Die Luftseilbahn und die Gondelbahn wurden bereits zwei Jahre vor dem Foto errichtet. Die Bergbahnen Chur-Graubündenstein feiern das Jubiläum mit speziellen Events und erzählen dazu die Geschichte des Churer Hausbergs – zum Beispiel jene von «Lady Patricia» . Zusätzlich gibt es während 100 Tagen pro Tag 100 Franken zu gewinnen. Der Vorverkauf ist ab sofort eröffnet.

Die Zahlen für dieses Jahr sehen gemäss der Medienmitteilung von Brambrüesch folgendermassen aus: «Der umsatzstärkste Sommer und zweitbeste Winter bedeuteten mit Fr. 1,94 Mio. den höchsten Transportertrag in der Geschichte der BCD. 35 Prozent des Umsatzes erzielten die uffa-Abos. Insgesamt erreichte die BCD mit 111’000 Ersteintritten 52 Prozent des Umsatzes im Sommer und 48 Prozent im Winter. Die Gastronomie verdoppelte nach Corona ihren Umsatz. Allerdings stiegen auch die Kosten der BCD um 10 Prozent: wegen der externen technischen Leitung erhöhten sich die Personalkosten – genauso wie die Unterhaltskosten bei der Gondelbahn und dem Sessellift. Auch die steigenden Energiekosten machen sich in der Erfolgsrechnung per Ende April 2022 schon bemerkbar. Trotzdem konnten mehr als Fr. 160’000 Abschreibungen getätigt werden. Auch die aktuellen Umsatzzahlen sind vielversprechend: die Betriebserträge in diesem Sommer lagen Ende August 2022 bereits um 22 Prozent über dem Sommer 2021 und 35 Prozent über dem 5-Jahresergebnis. Diese Zahlen sind um so erfreulicher, als die BCD auch während des Lockdowns nur einem Umsatzrückgang von 10 Prozent hinnehmen musste. Die BCD konnte den Anteil der selbst erarbeiteten Mittel auf den Rekordwert von 84 Prozent steigern.»

Zu den Abos, den Fragen und den Festivitäten geht es hier entlang: uffa.ch.

(Bilder: GRHeute)

 

author

Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.