Anerkennungspreise für «LIV» Biondini und «Geesbeatz» Gees

Anerkennungspreise für «LIV» Biondini und «Geesbeatz» Gees

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22.06.2023

Rapper Livio «LIV» Biondini, Musikproduzent Andrea «Geesbeatz» Gees, Fagottist Gion Andrea Casanova und die bildende Künstlerin Ines Marita Schärer werden mit dem Anerkennungspreis der Stadt Chur ausgezeichnet. Die Förderpreise gehen an die Rockband Okto Vulgaris und im Bereich der bildenden Kunst an Val Minnig.

Mit vier Anerkennungspreisen würdigt die Stadt ein mindestens zehnjähriges kulturelles Schaffen, das für Chur und deren engere Umgebung von Bedeutung ist. Zwei davon gehen an den Rapper LIV und den Musikproduzenten Geesbeatz. Ihre Veröffentlichungen tragen Titel wie «Churer Gschichta», «Lacuna» oder «Giacometti». Livio Biondini freut sich besonders darüber und meint bei der Bekanntgabe des Preises: «Der Zeitpunkt für diesen Preis ist perfekt. Wir dürfen dieses Jahr auf 30 Jahre Bündner Rap-Geschichte zurückblicken. Es ist uns eine Ehre, dass wir an dieser Geschichte massgeblich teilhaben dürfen und wir freuen uns über die Anerkennung der Stadt Chur».

«Rechne es der Stadt hoch an»

Auch Andrea Gees sieht den Anerkennungspreis als besondere Wertschätzung für das Schaffen über all die Jahre: «Ich rechne es der Stadt Chur hoch an, dass auch die Arbeit des Produzenten hiermit gewürdigt wird. Als Solcher ist man im Gegensatz zum Rapper sonst eher im Hintergrund aktiv». Weiter wird Gion Andrea Casanova, Solofagottist der Kammerphilharmonie Graubünden und Sänger der bekannten Formation «Furbaz» sowie die in Chur und Brüssel lebende Performance-Künstlerin Ines Marita Schärer mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.

Auch die Förderung von jungen Kulturschaffenden durch die Vergabe von zwei Förderpreisen ist der Stadt Chur ein wichtiges Anliegen. Damit werden die Churer Rockband Okto Vulgaris und Val Minnig ausgezeichnet. Minnig schloss vor rund drei Jahren den Master in Fine Arts ab.

Öffentliche Kulturpreisfeier im Theater Chur

Die Künstlerinnen und Künstler werden am Freitag, 18. August 2023, ab 17.30 Uhr im Rahmen der öffentlichen Kulturpreisfeier im Theater Chur ausgezeichnet. Sowohl die Anerkennungs-, als auch die Förderpreise sind mit je Fr. 4‘000.– dotiert. Die Feier wird musikalisch vom Churer Pop-Duo «Happy For Real» umrahmt. Aufgrund der beschränkten Platzzahl ist eine Anmeldung für die öffentliche Kulturpreisfeier bis spätestens 8. August 2023 via www.chur-kultur.ch erforderlich.

 

Die Preisträger:innen im Überblick

Livio Biondini / LIV (*1983)

Als ehemaliger Teil des Breitbild-Kollektivs entdeckte LIV die Rapmusik schon sehr früh für sich. Nach ersten eigenen Veröffentlichungen konnte er 2006 die inoffizielle Schweizer Meisterschaft im Freestyle-Battle-Rap, das Ultimate MC Battle in Bern, für sich entscheiden und gewann in dieser Zeit weitere zahlreiche Contests. Nach einem Hitparaden-Album mit OBK besann sich LIV wieder auf sein anfängliches Schaffen und veröffentlichte die Alben «LIVTape 3 – I Am Livty» im 2012 sowie «Churer, Dame, König, Gras» mit DJ Babon im 2014. Drei Jahre später folgte das Album «Churer Gschichta» mit Geesbeatz, SM und DBeatz und im 2020 «Lacuna» mit Geesbeatz. Mit «Giacometti» feierten LIV & Geesbeatz ihren ersten Top Ten- Erfolg, das Album erreichte Platz 6. Im 2021 erschien erst die 80er Kidz EP und im Dezember folgte dann mit «Kart Arena» der Nachfolger zu «Giacometti».

Andreas Gees / Geesbeatz (*1984)

Geesbeatz ist für einen Grossteil der HipHop-Untergrund-Produktionen und Aufnahmen aus Chur verantwortlich. Seine Produktionen fanden schon auf diversen Tonträgern Platz, unter anderem bei Liricas Analas, Smack & Phumaso, UGR, SM, LIV, Lord Lhus, Hans Nötig, Separate und vielen mehr. Zudem war er exklusiver Produzent von «Gokus letschti Willa», ALI’s Erstlingswerk sowie von «Bluat und Träna», dem gemeinsamen Album mit SM. 2017 folgte «Churer Gschichta» mit LIV, SM und DBeatz, 2020 der Release «Lacuna» mit LIV und mit dem Album «Giacometti» feierten LIV & Geesbeatz ihren ersten Top Ten-Chart-Erfolg überhaupt.

Gion Andrea Casanova (*1972)

Gion Andrea Casanova ist Laax aufgewachsen und stammt aus einer musikalischen Familie. Er studierte an der Musikhochschule Luzern und schloss sein Studium als Fagottist mit dem Konzertdiplom ab. Danach folgte ein Studium für Schulmusik an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich. Er selbst bezeichnet sich als ein musikalisches Chamäleon, einen Allrounder. So figuriert er als Solofagottist der Kammerphilharmonie Graubünden, ist aber gleichzeitig auch Schlagersänger der bekannten Formation «Furbaz», Komponist, Multiinstrumentalist und unterrichtet mit Leidenschaft an der Kantonsschule Graubünden und am Gymnasium des Klosters Disentis Schulmusik. Mittlerweile lebt Gion Andrea Casanova in Chur.

Ines Marita Schärer (*1987)

Ines Marita Schärer lebt derzeit in Brüssel und in Chur. Sie arbeitet in den Bereichen Poesie, Performance, Installation, Klangkunst, Tanz und experimentelle Musik. Ihre Projekte entstehen oft im Austausch oder in Kollaboration mit anderen Kunstschaffenden aus unterschiedlichen Disziplinen. Sie absolvierte erst ein Bachelor in Fine Arts an der Hochschule der Künste Bern und schloss danach einen Master in Art Praxis am Dutch Art Institute ab. Zu ihren wichtigsten Arbeiten gehören «the radiation piece», ein Rechercheprojekt, gezeigt in der Kunsthalle Bern sowie ihre beiden gegenwärtigen Projekte «+41 (0)800 00 12 16 — a voice message project», eine Gratisnummer zum Abhören von textbasierten Arbeiten und «RE-PROSPECTIVA», eine künstlerische und theoretische Auseinandersetzung über das Sehen und Wahrnehmen in Bezug zu konventionellen Ausstellungsformaten.

Okto Vulgaris

Rock, Grunge, Blues, Stoner oder Tube Rock, so beschreiben die Churer und Churerinnen ihren eigenen Sound – eine geladene Mischung aus tiefen, rauen female-vocals, eingängigen Melodien und einer ordentlichen Portion Dreck. Mit ihrer ersten EP «Tube One» haben Sarah Mark, Marijke Martens, Fabian Camenisch, und Jack Mark fast 60 Konzerte in acht Ländern absolviert und viele besondere Momente erlebt.

Val Minnig (*1991)

In Chur geboren, lebt und arbeitet Val Minnig mittlerweile in Zürich. Den Master in Fine Arts, mit Fokus auf Fotografie, schloss Minnig 2020 an der Zürcher Hochschule der Künste ab. Minnigs Arbeit ist oft in Form von tierisch-inspirierten Installationen zu sehen. Eine Auswahl von Minnigs Ausstellungen sind: SALTS, Birsfelden/CH (2020); Môtiers 2020 – Art en plein air, Môtiers/CH (2020); Saint Luke, Zürich/CH (Solo, 2020); Espace 3353, Genf/CH (Solo, 2020); o.T. Raum für aktuelle Kunst, Luzern/CH (2019); Haus Konstruktiv, Zürich/CH (2018); Swiss Art Awards, Kiefer Hablitzel │Göhner Kunstpreis, Basel/CH (2018 und 2016); Off Kunsthaus Glarus, Glarus/CH (2018), Museum Folkwang, Essen/DE (2018); Helmhaus, Zürich/CH (2015); Koryo Youkobo Art Space, Tokio/JP (2015).

 

(Bild Rapper LIV und Musikproduzent Geesbeatz/zVg.)

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