Der letzte Tanz begann irgendwann nach Mitternacht am Postplatz. Der Tanz› fünf Kleinstädter zur Heimgehzeit, über ihnen Millionen von Sternen. Conny Kramer war schon ein paar Mal gestorben, das knallrote Gummiboot hatte den sicheren Hafen einige Male verlassen und Amigo Charlie Brown hatte noch immer kein Mädchen gefunden: Die Trene dei desideri hatten ihre Richtung ein paar Mal geändert.
Die fünf Kleinstädter, die sich – zwei und drei – zufällig getroffen hatten, waren ausgetanzt. Der griechische Wein hatte seine Spuren hinterlassen, man konnte ihm zusehen, wie er in den Fugen der Pflastersteine der Altstadt versickerte. Nicht jeder wusste am nächsten Tag noch, wie er nach Santa Maria gekommen war.
Am Postplatz kurz nach Mitternacht spielte das noch keine Rolle. Es war ruhig, im Calanda und im Ticino waren die letzten Töne schon länger verklungen. Die Taxis, mit Licht und ohne, fuhren vorbei, ohne das Quintett, das wegen gleicher Richtung einen gemeinsamen Fahrbeschluss gefasst hatte, eines Blickes zu würdigen. Niemand nahm sie mit nach Mendocino. Niemand hatte Lust, die Wege von Postauto- und Bushaltestellen noch zu laufen. Zehn müde Tanzbeine verlangten nach Türservice. Hello again.
Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett, und so nahm die Nacht ihren Lauf. Einer des Quintetts hatte ein Auto; eine andere war noch fahrtüchtig. Sie würde alle nach Hause bringen und das Auto am nächsten Tag dem Besitzer zurück bringen, besser jedenfalls als ein Zug nach nirgendwo.
Lasciate mi cantare, dachte der Autobesitzer am nächsten Tag, wo zum Teufel ist das Auto? Ohne dich schlaf ich heute Nacht nicht ein, aber dazu war es jetzt zu spät. Das Auto war weg. Who the fuck war Alice? Niemand konnte helfen: Zuviel Wein im Rhein.
Das Telefon klingelte, das Rätsel war gelöst. Das Auto würde nach Hause kommen. Der Krimi war zu Ende. Er würde die kleine Kneipe an seiner Strasse wieder sehen, die Rivers of Babylon würden wieder zu ihm fliessen.
Bella Ciao.
Das war das Ende der Schlagerparade für Günni und Uschi. Ein Abenteuer, das man nicht auf Video bannen konnte. Sie waren wie geplant den ganzen Tag und Abend in der Altstadt geblieben und hatten dabei festgestellt, dass im Gegensatz zum letzten Jahr die alten Gassen durchaus bebten. Das macht ihnen grosse Hoffnung für das nächste Jahr! Bis dahin, wer die Abenteuer von Günni, Uschi und Virginia verpasst hat, kann sie hier nochmals Revue passieren lassen: Die Schlagerparade, irr wie eh und je!
(Bild: GRHeute)