Der Maienfelder Armon Orlik hat am Bernisch-Kantonalen Schwingfest seine ausgezeichnete Form einmal mehr unter Beweis gestellt und sich hochverdient den Kranz geholt.
Mit vier platten Zehnern und zwei Gestellten klassierte sich einmal mehr ganz vorne. Im Anschwingen musste sich Orlik trotz grossem Angriffswillen gegen den 39-jährigen Eidgenossen Thomas Sempach mit einem Gestellten zufrieden geben. Er versuchte es gegen Sempach zwar immer wieder, doch es gab keinen Sieger. Orlik erhielt im Vergleich zu seinem Gegenüber immerhin die Note 9.
Die Berner schonten die Gäste aus der Nordostschweiz natürlich nicht. Zuerst musste sich Orlik in der Folge gegen den aufmüpfigen Lars Zaugg durchsetzen, danach bekam er es in einem weiteren kräfteraubenden Kampf mit Lukas Renfer zu tun. Kurz vor Mitte der Gangdauer hatte Orlik seinen Gegner erneut am Boden, doch erneut klappte es nicht, Renfer entwischte erneut. Orlik liess sich nicht entmutigen, lancierte einen weiteren gefährlichen Angriff und holte sich die verdiente Zehn.
Mehrere kräftezehrende Kämpfe
Zur Mitte lag Orlik im hochkarätigen Feld noch bestens im Rennen, und der Bündner machte im gleichen Angriffsstil weiter, erneut gegen einen überragenden Berner Defensivkünstler. Einen Angriff nach dem anderen lancierte Orlik gegen Florian Gnägi, kam aber einfach nicht durch. Der zweite Gestellte eliminierte Orlik aus der Diskussion um die Schlussgangteilnahme – was das Publikum offensichtlich mit erleichtertem Jubel quittierte. Immerhin erhielt Orlik erneut – im Gegensatz zu seinem Gegner – die Note 9,00.
Orlik liess sich vom zweiten Gestellten nicht aus der Ruhe bringen und bodigte in der Folge nach einem spektakulären Kampf eine Minute vor Ablauf der Zeit Jan Wittwer und zum Schluss im 6. Gang auch noch den jungen Michael Moser, der vor Wochenfrist das Emmentalische Schwingfest gewonnen hatte.
Für Orlik blieb am Ende der starke dritte Schlussrang und ein weiterer hochverdienter Kranz. Eine andere Statistik zeigt Orliks unglaubliches Schwingjahr: An 11 Festen in diesem Jahr hat der 115 kg schwere Modellathlet teilgenommen, dabei sechsmal gewonnen und jedes Mal den Kranz geholt. Seine Kampfbilanz steht bei den insgesamt 66 Duellen bei unglaublichen 52 Siegen und 14 Gestellten – Orlik musste sich dieses Jahr noch nicht einmal geschlagen geben!
Für die Nordostschweizer Gäste blieb am Ende trotzdem zumindest ein kleiner Frust. Orlik verpasste den Schlussgang wie gesagt hauchdünn. In diesem unterlag NOS-Kollege Samuel Giger dem Berner Fabian Staudenmann in letzter Sekunde. Auch Armons für Frutigen BE startende Bruder Curdin holte sich den Kranz, weitere Bündner waren im der mit 12’000 Zuschauern ausverkauften Schwing-Arena in Burgdorf nicht am Start.
(Bilder: SRF)