Sie kennen sie bestimmt auch, die gute alte To-do-Liste. Wo früher das Versenden einer Medieninformation, die Beantwortung einer speziellen Buchungsanfrage oder die Verteilung eines Veranstaltungsflyers stand, reihen sich heute Projektnamen aneinander. Projekte sind – und das ist wohl unterdessen bei vielen so – die Arbeitsform unserer aktuellen Arbeitskultur. Da man natürlich nicht sofort von allem Bewährten absehen möchte, versucht sich unsereiner mit einer altbewährten To-do-Liste Übersicht zu verschaffen.
Bei mir stehen auf einer solchen Liste momentan «Erlebnis Baudenkmal», «Erlebnis Rhein», «Art Safiental», «Alps Art Academy», «Dorfrundgang/Dorfgeschichte Valendas» oder das «Projekt Regionale Entwicklung (PRE) Safiental». Alle Projekte haben das Ziel die nachhaltige Entwicklung und die Wertschöpfung im Safiental zu stärken.
Während sich das Projekt Erlebnis Baudenkmal der Baukultur und Baudenkmäler widmet, soll das Projekt Erlebnis Rhein destinationsübergreifend die Rheinquellenregion in Wert setzen und zu einem Reisemotiv machen. Die Biennale Art Safiental und die Alps Art Academy bringen Landschaftskunst und einen Hauch Internationalität ins abgelegene Safiental und in Valendas soll der historische Dorfrundgang und die kleine Ausstellung über die Entwicklung des Bergdorfes zeitgerecht überarbeitet werden. Einzig beim PRE Safiental steht die Landwirtschaft im Zentrum. Aber auch hier spielt der (Agro-)Tourismus eine Rolle. Und ach ja, auf die Liste müssen unbedingt noch alle anstehenden Sommerveranstaltungen. FaszinaturExkursionen, Wandernacht, PopUp Bühne, um nur einige zu nennen.
In allen Projekten werden Informationen aufgearbeitet, neue Angebote entwickelt, bestehende gebündelt oder attraktiver aufgearbeitet und bald stellt sich dann die Frage, wie die Angebote, Exkursionen und Inhalte dem Gast bekannt gemacht werden sollen. Und spätestens jetzt macht sich der Wandel wieder bemerkbar: machen wir doch einen Flyer. Wie bitte (!?!) – Flyer Nummer siebenundfünfzig oder so? Ist das im Zeitalter der Digitalisierung angebracht? Vielleicht doch besser eine Webseite für das Projekt? Aber findet der Gast mein Angebot dann im grossen World Wide Web wirklich und wenn ja; kann auf den zig Webseiten überhaupt Aktualität gewährleistet werden?
Wie auch immer… Jeder kennt sie, diese nicht enden wollende To-do-Liste. Es scheint fast, als käme man in all diesen neuen Projekten – also in der Gruppe – tatsächlich mehr zu bewegen als früher und als würden die eigenen Kapazitäten plötzlich nicht mehr ausreichen für die vielen guten Ideen. Erfreulich eigentlich, aber meine althergebrachte To-do-Liste kommt langsam aber sicher an ihre Belastungsgrenze. Und bis jetzt waren dort auch nur die To-dos bei der Arbeit drauf. Neu ist das Private teilweise ja nicht mehr «nur Freizeit», sondern vermischt sich mit der Arbeit.
Was auf keiner meiner Listen fehlt und ganz bunt und gross geschrieben steht: glücklich sein. Am Ende umfassen diese Listen genau das, was die Arbeit spannend und abwechslungsreich macht.