CVP ist «bereit für Neues in Graubünden»

CVP ist «bereit für Neues in Graubünden»

Die CVP steigt mit dem Duo Mario Cavigelli und Marcus Caduff ins Rennen um den Regierungsrat. «Es ist Zeit für eine neue zusammengesetzte Regierung, für neue Leute und für neue Ideen», sagte Stefan Engler an einer Medienkonferenz in der Biathlon-Arena in Lenz.

Wenn zwei Wintersportfreaks in die Biathlon Arena einladen, erwartet man, dass sie auf Langlaufskiern in ihren Wahlkampf starten. Das Wetter war gut; die Laune ebenfalls und so kalt wie auch schon die letzten Tage war es am Montagmorgen in Lenz nicht.

Aber Regierungsratspräsident Mario Cavigelli kann gar nicht Langlaufen. Jedenfalls nicht so gut wie er Ski fährt. Sein Doppelpartner Marcus Caduff wäre ihm um die Ohren gefahren, wie sie beide lachend erklärten. «Dafür hätte ich bei einem Skirennen garantiert gewonnen», sagte Mario Cavigelli.

Der 53-Jährige aus Domat/Ems, Vorsteher des Bau-, Verkehrs- und Forstdepartements, muss seine Wiederwahl und damit seine dritte und letzte Legislaturperiode nicht fürchten. Dass Bisherige nicht gewählt werden, kommt so gut wie nie vor. Mario Cavigelli ist «der, der immer lacht», und daran ändern mit einer gewissen Distanz auch verärgerte Jäger nichts.

Marcus Caduff könnte sein Bruder sein. Er war auch Kantonsschüler, wandte sich dann aber der Agronomie zu und war später für die Gelbmützen in Bosnien und Herzegowina. Er leitete Grossprojekte und Unternehmensentwicklungen in Indien, im Mittleren Osten und in Europa und kam zurück, weil er seine «Wurzeln kennt und meine Kinder in Graubünden aufwachsen sollen».

Was Graubünden von Orten wie Abu Dabi lernen könnte? «Man ist offener für Neues, man könnte Offenheit als Chance sehen», sagt Marcus Caduff. «Bei uns ist zuviel reglementiert. Man könnte manchmal auch einfach den gesunden Menschenverstand walten lassen.» Und was könnte Abu Dabi von Graubünden lernen? «Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Es gibt Leute, die würden das schätzen.»

Heute ist Marcus Caduff CEO des Regionalspitals Surselva in Ilanz. Als Regierunsgrat würde er sich für das Schulwesen stark machen: «Ich würde die Volksschule konsequent auf den Grundauftrag Lesen, Schreiben und Rechnen ausrichten und die Eltern in die Pflicht nehmen, die Sozialkompetenz ihrer Kinder zu fördern.» Ausserdem würde Marcus Caduff sich für die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus einsetzen.

Aber warum schickt die CVP zwei und nicht wie SP und SVP nur einen Kandidat ins Rennen um die frei werdenden Regierungsratssitze? «Ich sage immer: Diese Kandidatur ist eine Offerte an die Bündnerinnen und Bündner», sagte Ständerat Stefan Engler. «Es gibt keinen Anspruch auf einen Platz in der Regierung, von keiner Partei. Und zu extreme Pole führen in eine Sackgasse.»

«Bereit für Neues», heisst der Slogan, mit dem die CVP ins Rennen steigt. Ganz neu wäre, wenn ein neuer Kandidat den bisherigen in der Zielgeraden überholt und als einziger gewählt würde. Davon gehen Mario Cavigelli und Marcus Caduff nicht aus. «Schöner wäre, wir würden beide gewählt und wir werden alles dafür tun, das zu erreichen», sagte Mario Cavigelli.

Das erste Podium zu den Regierungsratswahlen findet am kommenden Donnerstag um 9.30 Uhr auf dem Crap Sogn Gion in der Weissen Arena in Laax statt, wo Mario Cavigelli und Marcus Caduff zusammen mit den anderen Kandidaten zeigen können, wer auf den Ski die beste Figur macht.

(Bild: GRHeute)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.