Hopp Gino! Hopp Thomas!

Hopp Gino! Hopp Thomas!

Reto Hartmann
15.02.2019

Heute Freitag ist Herren-Riesenslalom-Tag an der alpinen Ski-WM in Are. Am Start sind auch die beiden Bündner Thomas Tumler und Gino Caviezel. Wir verraten, warum es heute für Graubünden zu einer Medaille reicht – oder eben nicht.

 

1. Graubünden hat einen Podestfahrer

Thomas Tumler ist in Are an seiner ersten alpinen Ski-WM dabei. Nach seinem Ausfall im Super-G kann der Samnauner im heutigen Riesenslalom ohne Druck starten.

Pro Medaille: Thomas Tumler hat dieses Jahr den Sprung an die Weltspitze mit dem zweiten Rang im Riesenslalom von Beaver Creek geschafft. Dazu kam ein Top-10-Platz in Alta Badia und ausgezeichnete Abschnittszeiten in anderen Riesenslaloms. Bringt 29-Jährige zwei Läufe gut runter und profitiert von Wettkampfglück, liegt eine Überraschung drin.

Contra Medaille: Tumler hat diese Saison zugegebenermassen einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Trotzdem muss (zu?) viel muss passieren, will Tumler einen Coup landen.

 

2. Gino Caviezel in Lauerstellung

Im Gegensatz zu Tumler fehlt Gino Caviezel zwar der absolute Spitzenplatz, mit vier Top-15-Platzierungen in fünf Rennen hat der Lenzerheidner aber bewiesen, dass er konstant im Vorhof der Weltspitze mitfährt.

Pro Medaille: Der 26-Jährige fährt bereits seinen vierten WM-Riesenslalom in Serie. Caviezel hat dieses Jahr gezeigt, dass er einen weiteren Schritt nach vorne geschafft hat. Ein Exploit heute könnte ihn endgültig an die Weltspitze katapultieren. Alles muss passen, dann hat Gino Caviezel eine Chance auf einen Spitzenplatz.

Contra Medaille: Gino Caviezel fährt seit Jahren rund zehn Ränge hinter den absolut Besten. Es wäre eine Riesenüberraschung, wenn es gerade heute weiter nach vorne reichen würde.

 

3. Riesenslalom ist eine Schweizer Disziplin

Die Schweiz hat im Riesenslalom traditionell eine gute Bilanz, auch wenn der letzte WM-Titel zehn Jahre zurückliegt: Damals hatte der Obersaxner Carlo Janka triumphiert.

Pro Medaille: Nicht nur Janka 2009, auch der legendäre Heini Hemmi hat vor 43 Jahren mit dem Olympiasieg – der damals auch als Weltmeisterschaft galt – schon einen WM-Sieg für Graubünden geholt. Aller guten Dinge sind drei, sagt man ja doch so schön.

Contra Medaille: Tumler und Caviezel sind zwar hinter Loic Meillard (4. im Riesenslalom-Weltcup) die Schweizer Nummern 2 und 3, die Konkurrenz an der Weltspitze ist aber zu gross: Besonders die Dominatoren Marcel Hirscher und Henrik Kristoffersen scheinen Medaillen fast auf sicher zu haben. Und dann sind da ja auch noch die ebenfalls sehr stark einzuschätzenden Alexis Pinturault (Fra), Lokalmatador Mats Olsson (Swe), Tomas Fanara (Ita) und Zan Kranjec (Slo).

 

Gino Caviezel und Thomas Tumler steigen am Freitag um 14.45 Uhr mit den Startnummern 19 und 20 in den ersten Lauf. Der zweite Durchgang beginnt dann bei Flutlicht um 17.45 Uhr.

Hier gehts zur kompletten Startliste des ersten Laufs.

 

(Bilder: Swiss Ski)

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Reto Hartmann

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