Der Triumph des Thomas Tumler: Ein Sieg für die Geschichtsbücher

Der Triumph des Thomas Tumler: Ein Sieg für die Geschichtsbücher

GRHeute
08.12.2024

Der 35-jährige Samnauner Thomas Tumler krönt sich zum Weltcupsieger im Riesenslalom! Auf der «Birds of Prey» in Beaver Creek trotzte Tumler der grossen Konkurrenz und machte einen Jugendtraum wahr.

Thomas Tumler hat es geschafft: Mit einem furiosen ersten Lauf und nervenstarkem Endspurt gewann der Bündner den Riesenslalom auf der anspruchsvollen «Birds of Prey». Nach 35 Jahren im Leben und 15 Jahren im Weltcup darf sich Tumler erstmals Weltcupsieger nennen – eine Premiere, die ihn überglücklich machte. «Stolz und glücklich, dass ich das in meinem Leben erreichen konnte», kommentierte er strahlend nach seinem Triumph.

Mit einem Vorsprung von 1,07 Sekunden auf den Brasilianer Lucas Pinheiro Braathen ging Tumler in den zweiten Lauf. Zwar schmolz sein Polster kontinuierlich, doch am Ende rettete er 12 Hundertstel ins Ziel – genug, um sich den Sieg zu sichern. «Als ich den Rennkalender gesehen habe, meinte ich noch scherzhaft zu meiner Frau: ‚Den Riesenslalom gewinne ich!‘ Jetzt ist es Realität», erzählte Tumler schmunzelnd nach dem grossen Sieg. «Es bedeutet mir sehr viel, ein Weltcupsieg ist das grosse Ziel jedes Skifahrers», so der Samnauner im Ziel, «es ist schön, dass sich das Nie-Aufgeben auszahlt.»

Ein emotionaler Tag für Pinheiro Braathen

Der letzte Sieg der Schweizer Männer im Riesenslalom in Beaver Creek liegt eine Weile zurück: Zuletzt gelang dies dem Obersaxner Olympiasieger Carlo Janka vor 15 Jahren. Der zweite Platz von Lucas Pinheiro Braathen sorgte für eine weitere Premiere: Zum ersten Mal stand ein Brasilianer auf einem Weltcup-Podest. «Die brasilianische Flagge auf dem Podest zu sehen, macht mich unendlich stolz», sagte Braathen unter Freudentränen.

Ein schwarzer Tag für Odermatt und Meillard

Für Marco Odermatt hingegen setzte sich ein schwieriger Saisonstart fort. Nach einem verpatzten ersten Lauf schied der Dominator der vergangenen Jahre im zweiten Durchgang nach wenigen Toren aus. «Schon fast peinlich», resümierte der sichtlich enttäuschte 38-fache Weltcupsieger. Auch Loïc Meillard erlebte einen wenig erinnerungswürdigen Tag: Nach einem Stockverlust fiel er weit zurück und beendete das Rennen auf Rang 13.

Weitere Schweizer mit Punkten

Neben Tumlers Sieg schafften es mit Gino Caviezel (17.) und Fadri Janutin (21.) zwei weitere Bündner in die Punkteränge. Für Janutin waren es die ersten Punkte der Saison. Justin Murisier hingegen, der am Freitag in der Abfahrt seinen ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, verpasste die Qualifikation für den zweiten Lauf knapp.

Die Techniker bleiben nach dem grossen Tag von Thomas Tumler gefragt: Am kommenden Wochenende stehen in Val d’Isère ein Riesenslalom und ein Slalom auf dem Programm. Beide Rennen werden live bei SRF übertragen.

 

(Bild: Thomas Tumler im Ziel/SRF)

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