Repower kann operatives Ergebnis beinahe verdoppeln

Repower kann operatives Ergebnis beinahe verdoppeln

GRHeute
07.04.2020

Die Repower AG hat im Geschäftsjahr 2019 das Ergebnis des Vorjahres deutlich übertroffen. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) schliesst mit 65 Millionen Franken, was einer Steigerung um 84 Prozent entspricht. Massgeblich zum guten Ergebnis beigetragen hat wiederum der Markt Italien sowie in der Schweiz der Stromhandel. Aktuell sieht sich die Repower AG aber wie viele andere Unternehmen auch aufgrund des Coronavirus und der tiefen Energiepreise mit ungewissen wirtschaftlichen Auswirkungen konfrontiert.

Das Marktumfeld im Geschäftsjahr 2019 war anspruchsvoll. Das erste Quartal war geprägt von einer negativen Preisentwicklung an den Strommärkten (-21,3 %). Danach waren die Energiemarktpreise sehr volatil und folgten keinem einheitlichen Trend mehr. Weiter entwickelte sich der EUR/CHF-Wechselkurs für Repower eher ungünstig. Die geäusserten Erwartungen für das Betriebsergebnis konnten dennoch deutlich übertroffen werden. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf die gewählten Strategien bei der Anlagebewirtschaftung und im Handelsgeschäft.

Das operative Betriebsergebnis (EBIT) schliesst mit 65 Millionen Franken (+84 %) deutlich besser als im Vorjahr. Massgeblich zum guten Ergebnis beigetragen hat der Markt Italien. Mit einem EBIT von 50,9 Millionen Franken (+73,7 %) erreichte Repower Italien das beste Ergebnis ihrer bisherigen Geschichte. Das vor allem im Regelenergiemarkt eingesetzte Gas-Kombikraftwerk Teverola übertraf die Erwartungen erneut klar. Weiter konnten in Italien die Strom- und Gasmengen im Vertriebsgeschäft wie geplant gesteigert werden.

Positives Ergebnis in der Schweiz

Der Markt Schweiz erzielte mit 29,8 Millionen Franken (+70,3 %) ebenfalls ein sehr ansprechendes operatives Betriebsergebnis. Positiv auf das Ergebnis von Repower Schweiz wirkte unter anderem die verbesserte Hydroproduktion 2019. Die Wasserkraftproduktion aus eigenen Anlagen fiel mit 719 GWh rund 8 Prozent höher aus als im Vorjahr (667 GWh) und rund 10 Prozent höher als im langjährigen Mittel. Überdurchschnittliche Niederschlagsmengen im Puschlav in den Monaten April, Oktober und November und im Prättigau in den Monaten Januar und August begünstigten die Hydroproduktion im zurückliegenden Geschäftsjahr.

Weiter konnten die Dienstleistungen für Dritte markant gesteigert werden. Das Auftragsvolumen im technischen Bereich lag 2019 bei über 20 Millionen Franken (+50 %). Wiederum einen erfreulichen Beitrag an den EBIT lieferte auch der Schweizer Teil der Merchant Line Campocologno-Tirano. Im Oktober 2019 musste die Merchant Line allerdings an die Swissgrid übertragen werden.

103 Millionen Franken operativer Cash Flow

Der operative Cashflow liegt gegenüber dem Vorjahr bei 103 Millionen Franken (+87 %) und übersteigt damit die getätigten Investitionen mehrfach. Der Gruppengewinn hat sich mit 50 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr (16 Millionen Franken) verdreifacht.

Die Gesamtleistung 2019 der Repower AG liegt mit 1,9 Milliarden Franken 7,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Hauptgründe dafür sind leicht geringere Umsätze im Energiehandel in der Schweiz und in Italien. In Lokalwährung konnten die Vertriebsumsätze in Italien zwar um rund 4,5 Prozent gesteigert werden. Der rund 4 Prozent unter dem Vorjahr liegende durchschnittliche Euro-Wechselkurs neutralisierte jedoch diesen Effekt in der Berichtswährung Schweizer Franken.

Erhalt und Ausbau der Produktion und Netze

Es entspricht der Unternehmensstrategie laufend in den Erhalt und Ausbau der heimischen Wasserkraft zu investieren. Gemäss dieser Strategie wird Repower in den nächsten drei Jahren rund 150 Millionen Franken für die Gesamterneuerung der Puschlaverwerke aufwenden. Das ist die grösste Erneuerungsinvestition in der Geschichte von Repower.

In den Ausbau und Unterhalt ihres Verteilnetzes hat Repower im Geschäftsjahr 2019 knapp 29 Millionen Franken investiert.

Starke Partner

Ihre Partnerstrategie hat Repower in verschiedenen Bereichen weiter vorangetrieben. Ende November fusionierte die zu Repower gehörende SWiBi AG mit den Energiedienstleistungsunternehmen EcoWatt AG und SACIN AG zur esolva ag. Ihre Partnerschaft weiter vertieft haben die zehn an der Repartner Produktions AG beteiligten Energieversorger aus der Schweiz und Liechtenstein. Im Dezember 2019 unterzeichneten sie die Verträge, welche die Übertragung der Prättigauer Kraftwerkanlagen mitsamt Konzession auf die Repartner Produktions AG regeln.

Weiterentwicklung der innovativen Produkte und Dienstleistungen

Repower verfolgt die Entwicklung der innovativen Produkte und Dienstleistungen konsequent weiter. PLUG’N ROLL, der schweizweite Full-Service-Provider für Elektromobilitätslösungen, verzeichnete im Jahr 2019 überzeugende Wachstumsraten und konnte seine Marktposition festigen. SMARTPOWER, das Smartmeter-Produkt von Repower, konnte 2019 ebenfalls einen wichtigen Schritt nach vorne machen. So konnten verschiedene Pilotprojekte erfolgreich umgesetzt werden.

In Mendrisio hat Repower eine Ausschreibung der SBB für die Planung, Ausführung und Inbetriebsetzung von zwei neuen Unterwerken gewonnen. Der Auftrag, der in Zusammenhang mit dem Ausbau der Gotthardachse steht, hat ein Volumen von rund 19 Millionen Franken. Baustart war im Januar 2019, die letzten Arbeiten werden Ende 2021 ausgeführt.

Dividende für die Aktionäre

Nach einigen schwierigen Jahren ohne Dividendenzahlung an die Aktionäre kann Repower aufgrund des guten operativen Jahresergebnisses und der starken Kapitalstruktur und Liquidität zum zweiten Mal in Folge eine Dividende ausschütten und sich so bei den Aktionären für ihre Treue bedanken. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 20. Mai 2020 eine Dividende in der Höhe von 2.50 Franken pro Aktie.

Ausblick

Die Marktbedingungen bleiben äusserst herausfordernd und volatil. Im bereits angelaufenen Geschäftsjahr werden neben den regulatorischen Aspekten der Energiewende zwei Herausforderungen im Vordergrund stehen: die Entwicklung der aktuell sehr tiefen Energiehandelspreise und die realwirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus. Die in den letzten Jahren aufgebaute Bilanz mit einer starken Eigenkapitalquote und einer hohen Liquidität kommt Repower nun zugute. Auch wenn die Wachstumsaussichten insgesamt nach wie vor als intakt beurteilt werden können, erwartet Repower aufgrund der tiefen Energiehandelspreise und den Auswirkungen des Coronavirus für das Jahr 2020 ein Unternehmensergebnis unter Vorjahr.

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Beat Huber als Verwaltungsrat der Repower AG nominiert

Der Verwaltungsrat der Repower AG schlägt der Generalversammlung vom 20. Mai 2020 vor, Beat Huber (46) als Vertreter des Ankeraktionärs UBS-CEIS neu in den Verwaltungsrat zu wählen. Beat Huber soll den freiwerdenden Sitz von Roland Leuenberger übernehmen, der Anfang April zum CEO der Unternehmung ernannt worden ist. Die übrigen bestehenden Mitglieder des Verwaltungsrates wurden zur Wiederwahl nominiert. Nach seiner Wahl zum CEO der Repower AG stellt sich Roland Leuenberger an der Generalversammlung vom 20. Mai 2020 nicht mehr zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat der Unternehmung. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung deshalb Beat Huber zur Wahl vor.

Beat Huber (Bild) ist Gründungspartner, Leiter Asset Management und Mitglied der Geschäftsleitung der FONTAVIS AG. Er ist ein ausgewiesener Energiespezialist mit über 18 Jahren Erfahrung in der Branche. Seit 2010 ist er zudem Gründungspartner und Verwaltungsrat von EVU Partners AG, einem Beratungs- und Treuhandunternehmen mit Fokus auf die Energiebranche.

Beat Huber ist Mitglied in mehreren Verwaltungsräten von Schweizer Unternehmen der Energiebranche. Zuvor war er mehrere Jahre als CFO, stellvertretender Direktor und Mitglied der Geschäftsleitung der Industrielle Werke Basel (IWB) sowie in der Beratung tätig.

Beat Huber ist spezialisiert in Investment Management, finanzielle Führung und Strategieentwicklung von Energiefirmen. Er schloss an der Universität Basel als lic. rer. pol. mit Schwerpunkt Unternehmensfinanzierung ab.

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(Bilder: zVg.)

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