Eine Buckelpiste der Gefühle

Eine Buckelpiste der Gefühle

Die Generalversammlung von Graubünden Ferien hielt, was sie versprochen hatte: Viel Krise, viel Zuversicht und viel Schlagwörter. Letztes Jahr verzeichnete der Kanton Graubünden über 4 Millionen Logiernächte.

«Der Tourismus ist die Leitplanke des Kantons», sagte Jürg Schmid, Präsident von Graubünden Ferien, am Dienstagmorgen vor den Medien im Kongresszentrum Arosa. Die Generalversammlung von Graubünden Ferien war sozusagen die Vorspeise des grössten Branchentreffens der Schweiz, dass dieser Tagen in Arosa statt findet.

Das vergangene Jahr, das Thema an dieser Generalversammlung, ist schnell erzählt: Vom Kanton gab es sechs Millionen Franken wegen Corona, und auch wenn vieles schlimm war, so kamen letztes Jahr doch 644 Touristen auf einen Steinbock, wie Jürg Schmid sagte.

Womit wir bei den Zahlen wären – den Logiernächten, der eigentlichen Währung von Graubünden Ferien. Letztes Jahr verzeichnete die Hotellerie im Kanton über 5 Millionen Logiernächte, wovon über 4 Millionen von Schweizer Gästen bezahlt wurden. Die nächsthöhere Kategorie ist Deutschland – das es auf «nur» knapp über 50’000 Nächte bringt. Im Konkurrenzvergleich im alpinen Raum gewinnt Graubünden die Challenge für die Schweiz ebenso – nur in Tirol und Südtirol gab es mehr Logiernächte. Beide Regionen können auf dreimal mehr Logiernächte zurück blicken. Allerdings gab es im Tirol ein Minus von fast einem Viertel und im Südtirol ein Plus von über 10 Prozent.

Vorstand bestätigt

Von den Zahlen zu den Menschen: An der Generalversammlung ist der siebenköpfige Vorstand, neben Präsident Jürg Schmid bestehend aus Vizepräsidentin und Hotelière Irene Müller-Ryser, Eliane Bernasocchi-Volken (Mitglied des Managements der Weissen Arena Gruppe), Kurt Bobst (Verwaltungsratspräsident der Engadin St. Moritz Tourismus AG), Renato Fasciati (Direktor der Rhätischen Bahn), Reto A. Wilhelm (CEO/Inhaber raw consulting ltd) und Ernst Wyrsch (Präsident HotellerieSuisse Graubünden), einstimmig bestätigt worden.

Von Ferne – aus Chur – grüsste Wirtschaftsminister und Regierungspräsident Marcus Caduff die Teilnehmenden der Generalversammlung. Grund seines Ausbleibens: Die alldienstagliche Regierungsratssitzung. Sein Appell: «Wir haben viel von Krisen gesprochen. Krisen sind immer eine Chance.» Man solle dazu übergehen, in grösseren Räumen zu denken und zu handeln. Es sei ihm ein Anliegen, dass der Bündner Tourismus neue Zusammenarbeitsformen suche, prüfe und lebe – gemeinsam statt allein, laute das Motto der Stunde.

Premiere für Alpine Circle

Zum operativen Geschäftsjahr 2021 von GRF hob CEO Martin Vincenz («Eine Buckelpiste der Gefühle») an der Versammlung einige Highlights hervor. So konnte im Mai 2021 der neue Alpine Circle mit zahlreichen Partnern aus dem Tourismus und aus dem Vertrieb aus der Taufe gehoben werden. Der Alpine Circle verbindet die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Graubündens zu spannenden alpinen Rundreisen. Rund 2000 Logiernächte generierten die Pauschalangebote in der ersten Saison. Hinzu kamen nochmals rund 2000 Logiernächte über Angebote, die explizit durch das Projekt Alpine Circle ermöglicht wurden. Der Hauptfokus beim Alpine Circle liegt jedoch auf der Gewinnung von Individualreisenden, die sich nicht direkt quantifizieren lassen.

2021 startete ferner die Zusammenarbeit von Graubünden Ferien mit Nino Schurter. Der Bündner Mountainbike-Weltmeister und -Olympiasieger setzt sich in der kantonalen Kampagne «Fairtrail Graubünden» als Testimonial für ein respektvolles Miteinander auf den Wegen und Trails in den Bündner Bergen ein. Die Kampagne mit dem weltbesten Mountainbiker als «Fairtrail»-Botschafter erlangte hohe Aufmerksamkeit und wird 2022 und 2023 fortgesetzt.

Einen Überblick zu allen Aktivitäten im Geschäftsjahr 2021 gibt der digitale Jahresbericht von Graubünden Ferien: www.graubuenden.ch/jahresbericht. Die Lektüre lohnt sich schon nur wegen der unglaublich schönen Bilder aus dem grössten Kanton der Schweiz.

(Bild: zVg)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.