Flurin Caviezels letzte Vorstellung

Flurin Caviezels letzte Vorstellung

Wie jedes Jahr hat der Branchenverband Gastro Graubünden die Grossrätinnen und Grossräte in die Alphütta auf dem Theaterplatz eingeladen. Die Veranstaltung fand zum letzten Mal mit Flurin Caviezel statt. GRHeute war dabei.

Gastgeber: Gastro Graubünden aka Franz Sepp «Seppo» Caluori, Standesvizepräsident und vorübergehender Hausherr der Alphütta.

Geladene Gäste: Die Mitglieder des Grossen Rates Graubünden und weitere Gäste. Insgesamt 138 Frauen und Männer.

Stargast: Entertainer Flurin Caviezel. (Der Grund, warum das hier kein klassischer Artikel ist, sondern einfach seine besten Sprüche – oder das, was davon geblieben ist – aufgezählt werden. Flurin Caviezel war sieben Jahre Stargast am Alphütta-Lunch von Gastro Graubünden und will aufhören, solange es noch schön ist.) «Es ist mein letztes Mal hier. Es wird irgendwann auch dein letztes Mal sein, Seppo. Du bist eine Art Fidel Gastro.» «Wenn ich mich umsehe, hat es hier viel Komiker-Potential.» «Bis vor vier Jahren habe ich Ramosch gesagt, wenn ich gefragt wurde, wo ich herkomme. Dann war der Bauskandal und ich sagte kurz Chur. Jetzt sage ich Safiental, das ist mein Bürgerort.» «Sechs Grossrätinnen und Grossräte gingen zu mir in die Schule. Keiner ist in der SP. Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe.» «Danach war ich acht Jahre Herr Stadträtin.»

«Die SVP gehört einfach in die Regierung. Sonst hört diese Trotzphase nie mehr auf!» «Für mich ist diese Regierung die letzte nur mit Männern, eine Art alpine Retardierung.» «Die ähhs von Mario Cavigelli werden mir fehlen.» «Von Rathgeb werden mir die RRRRRs fehlen.» «Man kann Rathgeb keinen Rat geben.» «Chur ist Weltmeister im Langsamverkehr. Geht mal nach Feierabend an die Masanserstrasse. Wir sind super im Langsamverkehr!» «Man hätte den Rekordversuch mit den Capuns an der Olma mit dem Weltrekord der RhB kuppeln sollen. Stellt Euch diese Wagen als Capuns im Albulatal vor!» «Seit ich von Marcus Caduff gehört habe: Die Situation ist so wie sie ist, sagte ich das privat auch immer.» «Cabaret fürs Cabaret do hina.» (Zeigt auf den Grossratssaal.)

Musik: Flurin Caviezel spielt auf der Gitarre und mit dem Dudelsack: «Volare», ein Medley von «Spiel mir das Lied vom Tod» bis «Für Elise» und «Muss i denn zum Städtele hinaus». Die Anwesenden sangen aus voller Kehle mit.

Was kredenzt wurde: Wein, belegte Brotscheiben, Ravioli und Capuns. Sehr fein.

Was beschlossen wurde: Da ein Teil der Anwesenden erst verspätet die Hauptspeise bekam, wurde die Nachmittagssitzung auf 14.15 Uhr verschoben. «Aber die ergänzende Familienbetreuung beraten wir heute fertig», sagte Standespräsident Tarzisius Caviezel.

Fazit: Die bissigen Sprüche von Flurin Caviezel werden an diesem Anlass fehlen. Das Essen darf so fein bleiben. Hoffentlich wird eine würdige Nachfolge für Flurin Caviezel gefunden. (Und irgendwann auch für «Fidel Gastro».)

(Bild: GRHeute)

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.