Die Regierung sichert den Vereinen Chur Unihockey und Piranha Chur einen Kantonsbeitrag aus der Spezialfinanzierung Sport von jährlich bis zu 135 000 Franken an das dreijährige Pilotprojekt zur Professionalisierung von Grossclubs in Graubünden zu.
Hintergrund des Projekts ist die angestrebte Professionalisierung der beiden Nationalliga-A-Unihockeyvereine im Zuge der geplanten Vereinsfusion. Konkret soll dies unter anderem durch die Einsetzung einer Geschäftsführerin oder eines Geschäftsführers sowie einer Leiterin Sport oder eines Leiters Sport erfolgen. Die Gründung des neuen Grossvereins ist im Herbst 2024 vorgesehen. Die Beitragsverfügung an dieses Pilotprojekt erfolgt unter dem Vorbehalt, dass beide bestehenden Vereine der Zusammenführung zustimmen.
Die Führung von grossen Sportvereinen in Graubünden und auch in der ganzen Schweiz wird mehrheitlich von ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern übernommen. Dabei werden sie oft von einer rein administrativen, nebenamtlich geführten Geschäftsstelle unterstützt. Neben den beruflichen und familiären Verpflichtungen führt das hohe Vereinsengagement jedoch in der Regel zu einer mehr oder weniger starken Überlastung der Vorstandsmitglieder. Dies ohne dabei nennenswerte Fortschritte in der Vereinsentwicklung zu erzielen. Eine solche ineffiziente Führung und mangelnde Ressourcen gefährden die Funktion der Grossvereine als Vorbilder, Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts, Ausbildungsstätten und Leistungszentren.
Eine professionelle operative Führung steht dabei allerdings nicht in Konkurrenz zum Ehrenamt, sondern stärkt dieses. Mit dem Pilotprojekt sollen wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, ob sich die Investitionen in eine effizientere Führung durch steigende Erträge refinanzieren lassen und ob sich die bessere Vereinsführung für die Mitglieder und Mitarbeitenden in sportlicher und organisatorischer Hinsicht auszahlt. Die Erkenntnisse sollen wegebnend sein für die Optimierung der Strukturen in weiteren Sportvereinen, damit die ehrenamtlichen Aufgaben wieder inhaltlich attraktiv und zeitlich leistbar sind. Gemäss Projekteingabe sind die Gesamtkosten für die dreijährige Pilotphase mit 960 000 Franken beziffert.
(Bild: zVg.)