Endlich erwacht der Sport!

Endlich erwacht der Sport!

Seit Jahrzehnten werden die olympischen Werte – Höchstleistung, Freundschaft und Respekt – als Grundlage für einen sicheren, fairen und erfolgreichen Sport gepredigt. In einer Ethik-Charta wurden daraus neun Prinzipien für den Schweizer Sport definiert. In dieser kommen schöne Worte vor: Gleichbehandlung aller, respektvolle Förderung statt Überforderung, Erziehung zu Fairness und gegen Gewalt, Absage an Doping und Drogen und anderes. Es wird wahrlich eine hehre Welt gepredigt.

In Tat und Wahrheit hat sich der Sport durch Politik und Geld in den letzten Jahren weit von diesen Werten entfernt. Im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg reagieren zahlreiche Sportverbände endlich durch Boykott der Sportler aus der Kriegsnation Russland. Russland, das den Sport in den letzten Jahren immer wieder auf beschämende Art und Weise für ihre Staatspropaganda missbraucht hat und auch Staatsdoping zur Erreichung dieser Ziele systematisch nutzte. Bei den abgelaufenen Olympischen Spielen wurde sogar eine minderjährige Eiskunstläuferin mit Drogen vollgepumpt…

Es ist zu hoffen, dass durch die Boykotte endlich auch den Einwohnern Russlands, die wegen der Staatspropaganda schlecht informiert sind, die Augen aufgehen.

Es ist gut, wenn der Sport und die Sportler endlich reagieren und versuchen zu verhindern, dass die Werte des Sports weiter mit den Füssen getreten werden.

Ein unrühmliches und beschämendes Beispiel ist die FIFA, die mit einem schweizerischen Präsidenten in den letzten Tagen mehr als peinlich umherlavierte. Die Freundschaft von Infantino mit Putin und mit Katar sowie fragwürdige Sponsoren und ein korruptes Umfeld, das in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu einer harschen Kritik beigetragen hat, sind Ausdruck davon, wieweit die FIFA gefallen ist. Erst als die nationalen Verbände die UEFA in die Knie zwangen, reagierte auch die FIFA und schloss die russischen Mannschaften von allen FIFA-Wettbewerben aus.

Das ist gut so und lässt hoffen, dass sich der Sport auch in Zukunft vehement für die Werte, die der Sport vermitteln kann, einsetzt. Wir brauchen keine Oligarchen, die den Fussball mit Millionen kaputt machen, wir brauchen keine Olympischen Staatspropaganda-Spiele in Peking oder Russland, wir brauchen keine korrupten Sportführer.

Wir brauchen wieder mehr Fairness, Völkerverbindung und Ehrlichkeit im Sport! Damit dies Realität wird, muss der Sport aufstehen und Farbe bekennen. Auch im Ukraine-Krieg!

 

(Symbolbild: Pixabay)

author

Christoffel Brändli

Kolumnist Wirtschaft/Politik
Ehemaliger Regierungs- und Ständerat. Passionierter Golf-Spieler.