Bahnbrüesch, Brambrüeschbahn, Brambus-Express, Piokel-Bahn oder uffa-Bahn – einer von diesen Namen wird Ende November das Rennen gemacht haben. Dazu blicken die Bergbahnen Chur-Dreibündenstein auf einen Rekord-Sommer und einen Rekord-Winter zurück, letzteres allerdings im negativen Sinne.
Noch ist der Sommer nicht ganz vorbei. Und trotzdem ist es für die Bergbahnen Chur-Dreibündenstein (BCD) schon ein Rekord-Sommer. Zweit Drittel des Transportumsatzes wurden im Sommer erzielt, im letzten Jahr war es knapp die Hälfte. Zusammen mit einer Verringerung des Fixkostenanteils um 4,6 Prozent resultiert daraus ein Betriebserfolg von 202’000 Franken, wie BCD-Geschäftsführer Patrick Arnet am Mittwoch vor den Medien in Chur ausführte. «Es war ein Wechselbad der Gefühle im letzten Jahr», sagte Patrick Arnet.
«Wir hatten noch nie einen solch guten Sommer und wir hatten noch nie einen solch schlechten Winter in der Geschichte der BCD», sagte der Geschäftsführer. «70 Prozent des Umsatzes haben wir im Sommer gemacht. In Graubünden ist es normalerweise so, dass 90 Prozent im Winter und 10 Prozent im Sommer gemacht wird. Wir haben es genau umgekehrt», sagte Patrick Arnet. Die Bergbahn sei hervorragend in den September gestartet.
Eine Sonnebrille für treue Gäste
Ein Anker in diesem Zahlendschungel waren dabei die treuen «uffa»-Gäste. 5207 Personen besassen letztes Jahr ein solches Abo, was einem Plus von 6 Prozent entspricht. Die Aktion wird auch in diesem Jahr durchgeführt: Bis am 30. November müssen 1117 «uffa»-Abos bestellt werden, damit es billiger (259 Franken Singles, 359 Franken Partner, 399 Franken Familien) abgegeben kann. Das Motto lautet dieses Mal: «uffa go luaga». Dazu gibt es für alle farbige Sonnenbrillen zum Abo.
Die Sommersaison dauert noch bis zum 22. Oktober. Der Revisionsunterbruch danach dauert ausnahmsweise sechs statt vier Wochen: Die regelmässigen Routinekontrollen der Gondelbahn zeigten diesen Sommer leichte, oberflächliche Beschädigungen an der Stahlträgerstruktur in der Mittelstation und der Bergstation. Der VR der BCD hat infolge der vielen Betriebsjahre der Gondelbahn entschieden, dass die Partnerfirma Bartholet im Rahmen eines 1:1 Ersatzes die Stahlkonstruktion in den beiden Stationen auswechselt. Erst am zweiten Dezember-Wochenende kann der Betrieb wieder aufgenommen werden.
Dieser Umstand zeigt auch, dass die Brambrüeschbahn so schnell wie möglich ersetzt werden muss, wie die Verantwortlichen am Mittwoch betonten. Das Projekt ist auf Kurs: 72 Dossiers für die Neue Brambrüeschbahn hat die BCD Ende Juni 2023 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) zur Vorprüfung eingereicht, wie Projektleiterin Nina Vuillemin sagte. Derzeit wird von der BCD gemeinsam mit der Stadt Chur der Fahrplan für die weiteren Schritte erarbeitet. Diese sind abhängig vom Bericht, welcher im Auftrag der Geschäftsprüfungskommission (GPK) erstellt wird.
Nomen est omen?
Und wie soll die Bahn dereinst heissen? «Wir haben festgestellt, dass der Name bei der Churer Bevölkerung ein sehr emotionales Thema ist», sagte Nina Vuillemin. Deshalb durfte ebendiese Bevölkerung Namensvorschläge einreichen. Und damit schliesst sich hier ein Kreis: Wer ein «uffa»-Abo löst, darf zwischen den Namen:
- Bahnbrüesch
- Brambrüeschbahn
- Brambus-Express
- Pizokel-Bahn
- uffa-Bahn
auswählen. Es sind die fünf besten Vorschläge aus insgesamt 418, die von 836 Personen eingereicht wurden. Steinbock-Bahn, Patschifig-Bahn oder Furggablitz haben es nicht in die Kränze geschafft.
(Bild: GRHeute/Alessio Rosano)