Leibundgut: «Das Gärtli muss nicht weg!»

Leibundgut: «Das Gärtli muss nicht weg!»

Die Meldung vom Abbruch des Calandagärtli hat grosse Wellen geworfen. Jetzt sagt der zuständige Stadtrat Tom Leibundgut: Das Gärtchen soll gar nicht weg!

Der Widerstand gegen den Abbruch des Mäuerchens des Calandagärtli ist gross: Der Artikel wurde über 100 Mal auf Facebook geteilt und erreichte über 30 000 User. Viele Kommentatorinnen und Kommentare verurteilen das Vorgehen des Stadtrates scharf und verlangen, was die Petition will: Dass das Mäuerchen am Calandagärtli bleiben darf.

Warum muss dieses Mäuerchen denn weg, Tom Leibundgut? «Das Gärtli muss gar nicht weg», sagt der zuständige Stadtrat. «Die Pächter wollten, dass es vergrössert wird. Und das geht mit dem Mäuerchen nicht.» Ausserdem müssten die Betonplatten dringend ersetzt werden, und dafür sei es unumgänglich, dass das Mäuerchen abgerissen werde. Die Bäume müssten weg, weil ihre Wurzeln zu hoch für die neuen Platten seien. Sie würden aber ersetzt.

«Die Pächter sind in der Gestaltung des Platzes frei», sagt Tom Leibundgut. Wenn sie also wieder eine Begrenzung machen wollten, wie es jetzt mit dem Mäuerchen sei, dann sei ihnen das vollkommen selbst überlassen. «Aber das Ambiente des Calandagärtli fällt nicht mit dem Fall des Mäuerchens. Man geht ins Calandagärtli, weil man sehen und gesehen werden will, auch von der Strasse her. In Deutschland hat kein Biergarten eine Mauer.» Was die Sicherheit beträfe, so gäbe es in Richtung Strasse eine Sitzbank, die sehr wohl eine Begrenzung darstellen würde und vom Restaurant Calanda benutzt werden könne.

Und was sagt man im Restaurant Calanda dazu? «Diese Bank hat einen unmöglichen Winkel», sagt Carmen Brunner, Tochter von Pächterin Sandra Brunner. Ihr wäre am liebsten, man würde alles so lassen wie es ist, oder wenn, dann rechts und links ein Mürli und gegen den Postplatz hin offen. Die Sicherheit sei auf jeden Fall nicht gewährleistet.

Durch den Wegfall des bestehenden Mäuerchens würden sie an den Ecken nahe beim Fussgängerstreifen ein paar Plätze gewinnen, doch würden diese wegen des schlechten Winkels der neuen Bank wieder verloren gehen. «Die Bank blockiert uns eher als das sie einen Mehrwert hätte oder uns unterstützen würde.»

Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Tom Leibundgut versprach auf jeden Fall, den Inhalt der Petition und allfällige Optionen zumindest in Gedanken einzubeziehen. «Das entscheide ja nicht ich allein, wir sind zu Dritt im Stadtrat.» Die Intitantinnen der Petition betonen, dass es ihnen nicht um ihr Restaurant, sondern um das Erscheinungsbild der Stadt Chur mit dem Calandagärtli und um die Sicherheit gehe.

 

(Bild: GRHeute)

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.