Graubünden setzt auf chinesische Gäste

GRHeute
01.12.2016

Die Bündner Destinationen haben Potenzial im Wachstumsmarkt China. Im Rahmen des Tourismusprogramms Graubünden 2014-2021 erarbeiteten Davos Klosters und Engadin St. Moritz gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur Ideen und Anwendungstools für die Gäste aus Fernost.

In China und anderen Wachstumsmärkten nimmt die Anzahl der reisefreudigen Personen zu. Die Destinationen und die Tourismusregion Graubünden haben Entwicklungsmöglichkeiten davon zu profitieren. 2015 wurde deshalb das Projekt «China Inbound Service» durch die beiden Destinationen Davos Klosters (DDK) und Engadin St. Moritz (ESTM) in Zusammenarbeit mit der HTW Chur innerhalb des Tourismusprogramms Graubünden 2014-2021 lanciert.

Wichtigstes Ziel für die Destinationen ist es die Wertschöpfung mit Gästen aus Fernost zu steigern und die daraus resultierenden Gewinne vor Ort zu behalten. Dafür braucht es Kompetenz für die Chinesinnen und Chinesen, welche sich in den Tourismusorten bewegen. Das Projekt «China Inbound Service» setzte bei der Analyse der chinesischen FIT-Gäste in Davos Klosters und dem Engadin an. Aus dem Erkenntnisgewinn entstanden Vorschläge für die Produktentwicklung, für die Organisation der Betreuung chinesischer Gäste vor Ort sowie für die Sensibilisierung und Weiterbildung der Leistungsträger. Die Resultate können in einem weiteren Schritt für andere Bündner Destinationen und für die Entwicklung anderer Fernmärkte genutzt werden.

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Neue Definition von «Stammgast»

Weg von den klassischen Erstreiserouten chinesischer Gäste werden kleinere Gruppen (sogenannte FIT-Reisende) aus China als Zielgruppe anvisiert, die mindestens einmal in einer der beiden Destinationen übernachten. Eine im ersten Quartal 2016 durchgeführte Kundenbefragung in Davos Klosters und St. Moritz ergab, dass die Mehrheit der etwas mehr als einhundert antwortenden chinesischen Gäste nicht zum ersten Mal in Europa war. Interessant ist auch die Feststellung, dass diese Gäste in der Regel eine bestimmte Destination nur einmal besuchen und nicht wiederkehren. Für die Tourismusorte bedeutet dies, dass sich der Begriff «Stammgast» nicht von Einzelpersonen, sondern auf Personengruppen ausgedehnt hat.

Skifahren bis Shopping

Wichtig für die Produktgestaltung sind die Rückmeldungen der Gäste bezüglich ihrer positiven und negativen Erfahrungen während des Aufenthaltes sowie deren Empfehlungen an die Destinationen. Vorausgeschickt sei, dass die Weiterempfehlungsrate für die Destinationen Engadin St. Moritz und Davos Klosters mit über 80 Prozent der Maximalnote 10 höchst erfreulich ausfällt. Am meisten kritisiert wurden fehlende Informationen auf Mandarin, sei es in den Hotels, Restaurants oder in der Destination allgemein. Bei den Aktivitäten waren die Touristinnen und Touristen aus Fernost sowohl für Sport – sei es Skifahren, Snowboarden oder kurzen Wanderungen – als auch für Bergbahnfahrten, Naturerlebnisse, Shopping und das Kosten lokaler Speisen zu begeistern.

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(Pressebilder: zVg.)

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