Bei Graubünden Wein ist Thomas Mattmann unsterblich

Bei Graubünden Wein ist Thomas Mattmann unsterblich

Graubünden Wein macht auf einer Tafel beim Hotel Fünf Dörfer Werbung für Zizerser Weine – darunter auch für den verstorbenen Thomas Mattmann vom ehemaligen Weingut Cicero.

Die abschüssige Landschaft um Zizers ist mit Reben zugepflastert. Man sieht es gut, wenn man auf der Autobahn von Landquart nach Chur oder umgekehrt fährt. Im Unterland ist der Zizerser Blauburgunder eine gern getrunkene Delikatesse. Wer aber was von Wein versteht, kaufte seinen Wein nicht bei Coop oder Denner, sondern bei Thomas Mattmann vom Weingut Cicero.

Thomas Mattmann war ein Meister seines Fachs und weit herum bekannt. Sein Pinot Noir, hergestellt hoch oben in Zizers, war erlesen. Thomas Mattmann selbst stammte aus dem luzernischen und war so gut, dass er Champagnerbotschafter wurde. Der ganze Erfolg half seinem Seelenfrieden nicht: Am 2. Juli 2011 wurde er tot in seinem Haus gefunden. Selbstmord.

Beim Restaurant Fünf Dörfer tief unten in Zizers steht eine Tafel, die auf die weit herum bekannten Weingüter aufmerksam macht. Eines davon ist noch immer Thomas Mattmann und sein Cicero. Gezeichnet ist die Tafel vom Weindorf Zizers und von Graubünden Wein. Warum macht man noch immer Werbung mit Thomas Mattmann, sieben Jahre nach seinem tragischen Tod? «Das ist nicht in Ordnung», sagt Vera Stiffler, die für Graubünden Wein für die Medienarbeit zuständig ist. Sie hat entsprechende Schritte in die Wege geleitet.

Branchenverband wählte neuen Präsidenten

An der Generalversammlung vom 11. April im Plantahof in Landquart wurde ein neuer Präsident gewählt. Ueli Liesch ist Mitinhaber des Weinguts Treib in Malans und ehemaliger Präsident des Weinbauvereins Malans. Damit bringt der neue Präsident die idealen Voraussetzungen mit, die Strategie von Graubünden Wein voranzutreiben.Der Vorstand beklagte eine geringere Erntemenge von rund 12 Prozent gegenüber dem zehnjährigen Mittel. Daran waren nicht nur die Frostnächte Anfang April schuld, auch Botrytis und Essigfäule trugen leider dazu bei.

Dennoch sieht der Verband optimistisch in die Zukunft: «Im Jahr 2017 wurde die Biovision2020 lanciert. Kontakte zu Biogrischun, dem Verband der Bündner Biobauern und zur Markenkommission der Biosuisse erlaubte Graubünden Wein in die Umsetzungsphase einzutauchen. Erste Betriebe stellten auf Bio um. Das Projekt Biovision2020 wurde am Grand Prix Biosuisse mit dem dritten Rang honoriert. Das Jahr 2018 steht ebenfalls im Fokus der Umsetzung der Biovision2020: Hürden für den Ein- und Umstieg in die Biowelt müssen abgebaut werden», heisst es in einer Medienmitteilung.

(Bild: GRHeute)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.