Eine diskriminierende Initiative

Eine diskriminierende Initiative

Leserbrief
09.09.2018

Als Churerin, als Deutsch-Bündnerin und als liberale Grossrätin lehne ich die Fremdsprachen-Initiative ab. Weil sie diskriminiert. Churer Kinder würden vier Jahre vor Misoxer Kinder mit dem Englischunterricht starten. Ziehen Familien aus dem Misox, dem Engadin oder der Surselva nach Chur oder Deutsch-Graubünden, starten deren Kinder mit einem klaren Nachteil. Das Bündner Verwaltungsgericht hat daher festgestellt, dass die Initiative nur ohne Diskriminierung umgesetzt werden kann, wenn auch im Misox, Engadin etc. Englisch als Freifach angeboten wird. Das führt zur zweiten Diskriminierung: auch kleine Gemeinden müssten nicht nur das Freifach Englisch anbieten, sondern auch dafür sorgen, dass die unterschiedlichen Lernniveaus in der Oberstufe ausgeglichen werden. Das führt zu mehr Kosten und Verwirrung. Die Fremdspracheninitiative verursacht Probleme, erhöht die Bildungskosten und schafft Unklarheit. Wir Bündnerinnen und Bündner Stimmbürger sollten es daher gleich machen, wie in allen anderen Kantonen mit ähnlichen Vorlagen: deutlich Nein sagen.

Vera Stiffler, Chur