Umfangreiche Strassenerneuerungen in Graubünden

Umfangreiche Strassenerneuerungen in Graubünden

GRHeute
14.10.2021

Die Bündner Regierung hat umfangreiche Korrektionen der Bernina-, der Valser- und der Seraplanastrasse genehmigt.

Die Regierung hat das Auflageprojekt für die Instandsetzung der Berninastrasse in Poschiavo südlich von Sfazù bis zum Eingangstor zur Val di Campo genehmigt (Titelbild). Die Strecke zwischen Morteratsch und Poschiavo wurde Anfang der 1970er-Jahre auf eine Fahrbahnbreite von sechs Metern realisiert. Seither wurden lediglich Unterhaltsarbeiten ausgeführt. Der schlechte Strassenzustand im Projektabschnitt zwischen dem Restaurant Pozzolascio und dem Ende des Holzlagerplatzes Abrüsù ist primär auf die zunehmende Verkehrsbelastung in Kombination mit den zu schwach fundierten Stützbauwerken zurückzuführen.

Im Rahmen des Projekts sollen daher der Strassenoberbau und die Strassenoberfläche des rund 1,7 Kilometer langen Strassenabschnitts erneuert werden. Ausserdem ist eine Verbreiterung der bestehenden Strasse inklusive bergseitigem Radstreifen zur Entflechtung der Verkehrsflüsse geplant. Zudem haben mehrere kommunale Projekte Auswirkungen auf die Instandsetzungsarbeiten, beispielsweise die Realisierung der öffentlichen Parkierungsanlage «Pozzolascio». Der Bau dieser Anlage bedingt einen zusätzlichen Ausbau der Kantonsstrasse bei Projektbeginn auf einer Länge von rund 145 Metern sowie einen neuen Linksabbiegestreifen, eine Fussgängerschutzinsel und eine sogenannte Sichtberme. Die Gesamtkosten für das Instandsetzungsprojekt betragen rund 31,3 Millionen Franken. Davon fallen circa 0,2 Millionen Franken auf den Projektteil der Gemeinde Poschiavo (Anteile Linksabbiegespur und Fussgängerschutzinsel).

Kantonsstrasse vor Vals wird erneuert

Das Auflageprojekt für die Korrektion der Valserstrasse im Abschnitt «Galerie Camp bis Vals» wird von der Regierung genehmigt. Hauptaugenmerk der geplanten Arbeiten gilt der Fahrbahnbreite, welche nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine Kantonsstrasse entspricht. Zudem weist die Fahrbahn aufgrund des nicht frostsicheren Oberbaus Schäden und damit verbunden Deformationen auf. Im Rahmen des Projekts soll die Strasse daher zwischen dem Südportal der Galerie Camp und dem Betriebsgebäude der Valser Mineralquellen GmbH auf sechs Meter verbreitert werden.

Zudem sind die Erneuerungen des Strassenoberbaus, der Entwässerung und der Kunstbauten vorgesehen. Ebenfalls wird im Rahmen des Projekts bergseitig ein neuer Gehweg erstellt. Gehweganlagen sind Anlagen, welche nach den gesetzlichen Grundlagen in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinden fallen. Bei diesem Auflageprojekt hat jedoch der Kanton im Auftrag der Gemeinde Vals die Projektierung übernommen. Der Kanton übernimmt ebenfalls die Bauherrschaft und den Landerwerb, die Kosten dafür gehen aber zu Lasten der Gemeinde. Insgesamt kostet das Projekt rund 3,5 Millionen Franken. Die auf den Gehweg fallenden Kosten betragen voraussichtlich rund 400 000 Franken.

Strasse nach Seraplana wird gesamterneuert

Die Seraplanastrasse, eine kantonale Verbindungsstrasse, zweigt im Unterengadin, zwischen Ramosch und Tschlin, von der Engadinerstrasse ab und erschliesst die Ortschaft Seraplana. Die heutige, mit einer einfachen Belagsschicht versehene Naturstrasse entspricht nicht mehr den geltenden Ausbaustandards. Daher gibt die Regierung nun grünes Licht für die Strassenkorrektion des Abschnitts zwischen dem Abzweiger Engadinerstrasse und dem Dorfeingang Seraplana.

Das Projekt auf dem rund 720 Meter langen Strassenabschnitts sieht unter anderem eine Gesamterneuerung des Trassees und eine neue Entwässerung vor. Zudem wird die Geometrie des Einmündungsbereichs in die Engadinerstrasse verändert, was einen grösseren bergseitigen Einschnitt und den Bau einer neuen Stützmauer erfordert. Ebenfalls wird auf Wunsch der Gemeinde Valsot ein Fussweg ab der Seraplanastrasse hin zur Bushaltebucht an der Engadinerstrasse errichtet. Fussgängerinnen und Fussgänger können somit direkt zur Haltebucht gelangen, ohne dass sie die Engadinerstrasse benutzen müssen. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 2,27 Millionen Franken.

 

(Bilder: zVg.)

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