Kaiserwetter, FIS Weltcup, Bettenwechsel und Ferienende: Fürs nächste Wochenende muss man kein Prophet sein, um den Stau im Churer Rheintal vorauszusehen. Besondere Massnahmen, um den Verkehr auf der Autobahn zu halten, sind keine geplant.

Letzten Sonntag stellte Sepp Föhn, Gemeindepräsident von Landquart, fest, dass es auf der Autobahn zurückstaute bis südlich von Zizers, auf der Kantonsstrasse in Bad Ragaz, Maienfeld, Landquart die Autokolonnen auch mehr oder weniger stillstanden. Interessanterweise zeigten die Navigationsgeräte und das Google Map auf der Autobahn den Stau an, aber auf der Kantonsstrasse nur stockenden Verkehr. «Es hat mich einfach interessiert, wie das auf den Karten gekennzeichnet ist», sagt Sepp Föhn.

Der Gemeindepräsident von Landquart ging der Sache näher. Von der Kantonspolizei wollte er wissen, warum sie die Deutsche Strasse nicht rot kennzeichnen lassen könnten. «Sie haben mir gesagt, dass man die heutige Technik nicht übertölpeln könne. Heute haben viele Autos SIM-Karten oder das Handy fährt mit. Damit kommunizieren die Autos untereinander. Wenn eine Fahrt für eine bestimmte Strecke auf der Autobahn 40 Minuten dauert und die gleiche auf der Hauptstrasse nur 20 Minuten, dann teilen sich das die Autos gegenseitig mit – auch wenn die Fahrt über die Hauptstrasse schlussendlich länger dauert als auf der Autobahn.»

Für das nächste Wochenende, an dem schönes Wetter, das FIS Weltcuprennen der Frauen auf der Lenzerheide, Bettenwechsel in einigen Destinationen und Ferienende in einigen Kantonen, darunter auch Graubünden, zusammenfallen, haben die Gemeinden Landquart und Zizers keine besonderen Vorkehrungen getroffen. Peter Lang, Gemeindepräsident von Zizers: «Wir machen im Moment nichts.» Auch Sepp Föhn denkt diesbezüglich in die Zukunft: «Ich erhoffe mir viel vom Regionengespräch am 29. März. Was wir uns aber vorstellen könnten, ist, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt die Ausweichler in den Feldern mit Fahrverboten durch die Securitas kontrollieren und die Fahrzeuglenker zurückweisen oder gar büssen.»

Mobiltelefone zeigen Zustand an

Bei der Kantonspolizei stellt man sich gemäss Sprecher Roman Rüegg auf die jeweilige Verkehrslage ein. «Bei Staubildungen wird dies mit entsprechenden Verkehrsmeldungen kommuniziert. Dabei wird jeweils darauf aufmerksam gemacht, dass es auch auf Ausweichrouten zu Verkehrsbehinderungen kommt», sagt Roman Rüegg. Das habe man auch beim OK des FIS-Weltcups so kommuniziert.

Viel machen gegen den Stau in den Dörfern kann die Polizei vorderhand sowieso nicht. «Erwähnenswert scheint uns der Aspekt, dass die Polizei keinen Einfluss darauf hat, ob sogenannte Verkehrs- oder Verkehrsfluss-Apps respektive auch gewisse Navigationsgeräte für einen Zustand (rot, orange, grün) anzeigen. Zum Beispiel auch Google Maps. Die Daten werden von den ‹mitfahrenden› Mobiltelefonen geliefert, welche den tatsächlichen Zustand abbilden», sagt Roman Rüegg.

(Bild: GRHeute/Jack Van der Elst. Der Stau von Ende Februar.) 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.