«Das Churer Fest is back!»

«Das Churer Fest is back!»

Drei Tage lang war Chur eine Festhütte. 85’000 Menschen haben sich in den Gassen bewegt; haben getrunken, gegessen, geschwatzt und genossen. Das OK und die Stadtpolizei Chur ziehen eine positive Bilanz. «Zum ersten Mal mussten wir niemanden wegen übermässigem Alkoholkonsum hospitalisieren», sagte Stapo-Kommandant Ueli Caluori.

Petrus ist offensichtlich ein Festbruder. Die Temperaturen waren mild, im Gegensatz zu anderen Jahren kam kein einziger Regentropfen vom Himmel. Die Stadt bebte wie schon lange nicht mehr, es gab Zigeunerspiesse, Calanda Bier, Caipirinhas, Zuckerwatten und Churer Apfeltatsch, um nur einen kleinen Teil des kulinarischen Angebots zu widerspiegeln.

 

 

«Es gab mehr Luft als andere Jahre», sagte der neue Ok-Präsident Fabio Adank am Sonntagnachmittag vor den Medien im Haus der Stadtpolizei Chur am Kornplatz. Zu verdanken ist dies dem Sicherheitskonzept, das sich bewährt habe. 85’000 Menschen waren insgesamt während drei Tagen unterwegs. «Es waren von Anfang an viele Leute da.»

Die Bilanz von OK und Stadtpolizei Chur: «Es war ein friedliches Fest», sagten sowohl Fabio Adank als auch Ueli Caluori. Die Stadtpolizei verzeichnete insgesamt 47 (letztes Jahr: 72) polizeiliche Interventionen, wovon 29 (26) in einem direkten Zusammenhang mit dem Churer Fest standen. Zu den Einsätzen gehörten: Hilfestellungen wie verlorene Kinder an ihre Eltern zurück geben, Wunden verarzten oder verwirrte Personen nach Hause bringen, wie Ueli Caluori sagte. Dazu kamen Entreissdiebstähle, Tätlichkeiten und übermässiger Alkoholkonsum. «Das haben wir alles an einem normalen Wochenende auch.» Insgesamt wurden 93 Personen behandelt, vier Personen mussten ins Spital: Eine war – nicht wegen Alkohol – bewusstlos geworden, eine Person reagierte allergisch auf einen Insektenstich, eine erlitt einen Knochenbruch und die vierte eine Verbrennung. Eine Premiere gab es auch, eine schöne: Zum ersten Mal musste keine Person wegen zuviel Alkohol ins Spital eingeliefert werden.

Ein positives Fazit zieht Fabio Adank auch mit den Festbändeln. «Wir hatten dieses Jahr 35 Prozent mehr Verkäufe als die letzen Male», sagte der neue «Mister Churer Fest». Die Ziehung der Preise findet am 3. September ab 14 Uhr maschinell statt und wird nachher sowohl auf churerfest.ch als auch von den Medienpartnern (zu denen GRHeute auch gehört) publiziert. Gut war auch die Sache mit dem Abfall – dank des Konzepts mit den Jetons gab es viel weniger Müll als in anderen Jahren.

Den Bändel! Behaltet den Bändel!

Und wie lief sein erstes Churer Fest? «Ich war jeden Tag von halb 9 Uhr bis 3 Uhr auf dem Platz», sagte Fabio Adank. «Es war mir sehr wichtig, alles mitzumachen.» Zweimal täglich gab es einen Report mit dem OK. «Wir haben einen strikten Ablauf.» Sein persönlicher Gänsehautmoment war bei der Newcomerbühne, als eine Band tatsächlich ihren ersten Auftritt hatte. Und als absolute Premiere empfand er den traditionellen Gottesdienst im Hof des Nicolai-Schulhauses. «Da sah man, dass das Churer Fest wirklich für alle Generationen ist: Für die jüngeren die Party, die Kleinen der Lunapark, für die älteren der Gottesdienst.» Es sei ein sehr lockerer Event gewesen, so gar nicht typisch Kirche.

Alles in allem: «Das Churer Fest is back», sagte Fabio Adank. Den versäumten Schlaf kann er leider nicht nachholen: Ab Montag muss er in den Zivilschutz.

(Film, Bilder: GRHeute)

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.