Ambühl-Hattrick und «Stängeli» gegen überfordertes Ungarn

Ambühl-Hattrick und «Stängeli» gegen überfordertes Ungarn

GRHeute
19.05.2025

Was für ein Abend in Herning – auch wenn ihn nur knapp 3000 Zuschauer vor Ort live miterlebten. Die Schweizer Nati fegte Aufsteiger Ungarn im sechsten WM-Gruppenspiel mit 10:0 vom Eis und sicherte sich dabei nicht nur einen historischen Kantersieg, sondern erlebte auch einen Moment für die Geschichtsbücher: Andres Ambühl krönte sich mit einem Hattrick zum gefeierten Mann des Spiels – und wurde von Mitspielern wie Fans frenetisch gefeiert.

Zunächst sah alles nach einem soliden, aber wenig spektakulären Sieg aus. Zwar führte die Schweiz nach einem Blitzstart durch Ambühl (6.) und Timo Meier (8.) rasch mit 2:0, doch danach verflachte die Partie – zu limitiert präsentierte sich das ungarische Team, um das Schweizer Spiel ernsthaft zu stören. Erst in der zweiten Spielhälfte zog die Nati das Tempo wieder an. Egli, Meier und Moser machten innerhalb von gut drei Minuten aus einem 2:0 ein 5:0. Als Dominik Egli in der 51. Minute zum 6:0 traf, begann die Torfabrik endgültig zu laufen.

Nur 48 Sekunden später war es wieder Ambühl, der auf 7:0 stellte – und fünf Minuten vor Schluss mit einem überlegten Abschluss per Querpass von Michael Fora seinen Hattrick vollendete. Die mitgereisten Fans skandierten lautstark «Büeli, Büeli», und der 41-Jährige bedankte sich mit mehreren Extra-Drehungen auf dem Eis. Für Ambühl war es der erste Hattrick bei einer WM – ausgerechnet in seinem 20. WM-Jahr!

Kabinen-Jubel mit Pointe

Nach Spielschluss ging der Spass weiter. Während Ambühl noch Interviews gab, waren seine Teamkollegen längst in der Garderobe. Als der Altmeister endlich dazustiess, herrschte erst gespenstische Ruhe – niemand sagte ein Wort. Dann plötzlich lauter Applaus, «Büeli»-Rufe, ausgelassener Jubel. «Wir haben ihn zuerst ignoriert, dann ging die Sause los. Er hat gar nicht kapiert, was los ist», schmunzelte Trainer Patrick Fischer. «Dass er in 20 Jahren noch nie gegen Ungarn gespielt hat, ist fast noch unglaublicher als sein Hattrick.»

Fiala macht das «Stängeli» perfekt

Den Schlusspunkt setzte Kevin Fiala 40 Sekunden vor der Sirene mit dem 10:0. Der zuvor glücklose NHL-Star durfte sich endlich über seinen ersten Treffer an dieser WM freuen – und das «Stängeli» war perfekt. Die Challenge der Ungarn wegen angeblicher Goalie-Behinderung blieb erfolglos. In der Statistik glänzte auch Leonardo Genoni: Der Schweizer Keeper musste für seinen zweiten Shutout an diesem Turnier gerade einmal sechs Schüsse parieren.

Ausblick: Gruppensieg in Sicht

Mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel steht die Schweiz bereits sicher im Viertelfinal. Zum Vorrundenabschluss wartet am Dienstagmittag (12:05 Uhr, live SRF zwei) noch Kasachstan. Aktuell führt die Nati die Gruppe B mit 16 Punkten an – zwei Zähler vor Weltmeister Tschechien, der allerdings noch ein Spiel weniger absolviert hat.

Doch so wichtig das letzte Gruppenspiel sportlich auch ist – dieser Abend in Herning wird vor allem als «Ambühls Abend» in Erinnerung bleiben. Ein Hattrick, ein «Stängeli» und ein Team, das auch beim Feiern Weltklasse ist. Aus Bündner Sicht kommt vielleicht noch ein Highlight dazu: Nach dem Playoff-Aus könnte der Churer NHL-Star Nino Niederreiter ab den Viertelfinals zum Schweizer Team stossen.

 

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Ein Beitrag geteilt von Swiss Ice Hockey (@swissicehockeyfederation)

 

(Bild: SRF)

author

GRHeute

www.grheute.ch
GRHeute Redaktion