1497 Studierende haben im Jahr 2024 49’980 Lektionen an der ibW Höhere Fachschule Südostschweiz in Chur besucht – oder wie es Regierungsratspräsident Marcus Caduff ausdrückte: Im Fitness-Studio fürs Gehirn. Finanziell war es kein einfaches Jahr.
Die ibW Höhere Fachschule hat im letzten Jahr einen neuen Rekord erzielt: Mit 1497 Studierenden war die Zahl so hoch wie noch nie, wie Direktor Stefan Eisenring anlässlich der Generalversammlung des Fördervereins der ibW vom Freitag im «grössten Schulzimmer» – der Aula – in Chur sagte. Insgesamt waren es knapp 50’000 Lektionen, die erteilt wurden.
Trotz dieses Rekordes war es finanziell ein herausforderndes Jahr. «Höhere Zahlen bedeuten nicht unbedingt mehr Geld», sagte Trägerverein-Präsident Jürg Michel. «Wir haben aber Grund zur Annahme, dass die Talsohle überschritten ist.» Die Jahresrechnung schloss mit einem Defizit ab. Einer der Gründe dafür sind die rückläufigen Beiträge der öffentlichen Hand.
Das soll sich spätestens am 26. April nächstes Jahr ändern: Dann will der Grosse Rat des Kantons Graubünden das neue Gesetz zur Höheren Berufsbildung im Kanton verabschieden. «Dieses Gesetz zielt darauf ab, die Höhere Berufsbildung zu stärken», sagte Jürg Michel. Es wäre auch Pionierarbeit: «Graubünden wäre der erste Kanton, in dem die Höhere Berufsbildung eine eigene gesetzliche Grundlage erhält.»
Mahnfinger weit in die Höhe
Auch auf Bundesebene soll es Änderungen geben: So sollen die Höheren Fachschulen unter anderem künftig die Titel Professional Master und Professional Bachelor vergeben dürfen, wie Fördervereinspräsident Martin Candinas sagte. Man sei einen wichtigen Schritt weiter gekommen. «Ich halte den Mahnfinger weit in die Höhe: Es ist gut, aber wir sind noch lange nicht dort, wo wir sein wollen. Die Wirtschaft muss Farbe bekennen.» Das Gesetz wird im zweiten Halbjahr vom Erstrat in Bundesbern behandelt – noch ist nicht klar, ob es der National- oder Ständerat ist.
«Wissen ist Macht», sagte Regierungsratspräsident Marcus Caduff in seinem Grusswort. «Weiterbildung ist die Superkraft. Man kann auch sagen: Die ibW ist das Fitness-Studio fürs Gehirn für berufstätige Erwachsene.» Lebenslanges lernen sei die Superkraft der Erwachsenenbildung. Gerade im Kampf gegen den Fachkräftemangel haben sich die Bildungsangebote auf der praxisorientierten Stufe der Höheren Berufsbildung als besonders effektiv gezeigt.
(Bilder: zVg/ibW/Fabian Hossmann)