Konzessionsgenehmigung für das Wasserkraftwerk «Chlus»

Konzessionsgenehmigung für das Wasserkraftwerk «Chlus»

GRHeute
06.06.2025

Die Regierung hat der Repower AG die Konzessionsgenehmigung für das Wasserkraftwerk «Chlus» erteilt. Das Wasserkraftwerk soll dereinst Strom für knapp 50 000 Haushalte liefern. Als nächsten Schritt erwartet der Kanton das Projektgenehmigungsgesuch.

Mit der Genehmigung der Konzession sind die Voraussetzungen geschaffen, dass die Repower AG die Wasserkraft im Prättigau, mit Anschluss an das bestehende Kraftwerk Küblis, weiter ausbauen kann. Mit dem Projekt «Chlus» sollen das turbinierte Wasser des bestehenden Kraftwerks Küblis, die in Küblis gefassten Abflüsse der Landquart sowie die Seitengewässer des Ariesch-, Furner- und Schranggabachs durch einen Druckstollen ins Industriegebiet von Trimmis geleitet werden. Vom neuen Wasserkraftwerk aus wird das Wasser in den Rhein zurückgegeben. Die installierte Gesamtleistung beträgt rund 62 Megawatt und die durchschnittliche jährliche Gesamtproduktion circa 237 Gigawattstunden. Damit kann der Strombedarf von knapp 50 000 Vierpersonenhaushalten während eines Jahres gedeckt werden. Die Investitionskosten für das Projekt «Chlus» belaufen sich voraussichtlich auf 445 Millionen Franken, wie die Standeskanzlei des Kantons Graubünden am Freitag mitteilte. 

Die zwölf Konzessionsgemeinden – Küblis, Luzein, Fideris, Jenaz, Furna, Schiers, Grüsch, Seewis, Landquart, Malans, Zizers sowie Maienfeld – stimmten dem Projekt «Chlus» bereits zwischen Mai und Juni 2014 zu. Dabei erteilten sie der Repower AG die Wasserrechtsverleihung für die Nutzung der Wasserkraft der Landquart, des Ariesch-, Furner- und Schranggabachs auf der Strecke von Küblis bis zur Rheinmündung.

Das Projekt «Chlus» ist ein Vorhaben von nationaler Bedeutung. Im Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien (sog. Mantelerlass), welches in der eidgenössischen Volksabstimmung vom 9. Juni 2024 angenommen wurde, ist das Projekt «Chlus» namentlich erwähnt. Das Interesse an dessen Realisierung geht damit anderen nationalen Interessen grundsätzlich vor.

«Das Projekt ‹Chlus› ist ein bedeutendes Vorhaben für die nachhaltige Energieversorgung in Graubünden und der ganzen Schweiz», sagt Regierungsrätin Carmelia Maissen, Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität. Sie freut sich, dass mit der Genehmigung der Konzession durch die Regierung das Projekt nun einen grossen Schritt weiter ist.

Entscheidender Beitrag zur Gewässersanierung

Da sich Auswirkungen auf Flora und Fauna bei Wasserkraftprojekten nie vollständig vermeiden lassen, werden zur Kompensation gleichwertige neue Lebensräume geschaffen oder bestehende aufgewertet. Beim Projekt «Chlus» soll hierfür unter anderem der Igiser Mühlbach, welcher heute weitgehend kanalisiert und naturfremd ist, auf einer Strecke von rund vier Kilometern vollständig revitalisiert werden. Mit der Realisierung des Projekts «Chlus» und der daraus resultierenden Eliminierung von Schwall und Sunk in der Landquart auf der Strecke zwischen Küblis und der Mündung in den Rhein kann ausserdem ein entscheidender Beitrag zur Gewässersanierung geleistet werden.

Als nächster Schritt im zweistufigen Genehmigungsverfahren wird die Einreichung des Projektgenehmigungsgesuchs der Repower AG beim Kanton erwartet. Damit wird ein weiterer Baustein für die Erreichung der energiepolitischen Ziele gelegt.

(Bild: GRHeute, Grafik: zVg.)

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