Vom 6. bis 22. Februar 2026 finden die 25. Olympischen Winterspiele in Milano Cortina (Italien) statt. Ein Teil der Anreise erfolgt über den Kanton Graubünden. Um den zusätzlichen Verkehr sicher, geordnet und möglichst staufrei abzuwickeln, hat der Kanton Graubünden ein umfassendes Verkehrs- und Parkierungskonzept erarbeitet. Dieses wurde heute Montag, 15. Dezember 2025, an einer Informationsveranstaltung in Zernez Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Gemeinden, Transport, Tourismus und Hotellerie vorgestellt.
Die Olympischen Winterspiele 2026 fallen in die touristische Hochsaison. Der zusätzliche Besucherverkehr überlagert sich damit mit dem regulären Winterverkehr im Engadin. An Spitzentagen dürften zwischen 3000 und 4000 Besuchende über Verkehrswege aus der Schweiz anreisen. Für den Kanton Graubünden bringt insbesondere der Austragungsort Livigno verkehrstechnische Herausforderungen mit sich. Der Tunnel Munt La Schera bildet in dieser Zeit ein Nadelöhr. Ohne gezielte Verkehrslenkung wären Rückstaus und erhebliche Einschränkungen für die Region die Folge. Das Verkehrskonzept verfolgt deshalb ein klares Ziel: Der Verkehr soll gebündelt und gelenkt werden, damit die Strassen im Engadin und im Prättigau für Anwohnende, Gäste und das lokale Gewerbe möglichst leistungsfähig bleiben, wie die Standeskanzlei des Kantons Graubünden am Montag mitteilte.
Anreise für Besucherinnen und Besucher
Die Anreise mit privaten Fahrzeugen ist nur bis zu den definierten Park+Ride-Standorten möglich. Von diesen aus erfolgt die Weiterfahrt nach Livigno mit der RhB (ab Landquart bis Zernez) sowie Shuttle-Bussen, die als Bestandteil des erweiterten öV-Angebots verkehren.
Folgende P+R-Standorte stehen zur Verfügung:
- Landquart: 140 zusätzlich geschaffene Parkplätze sowie bestehende Kapazitäten (1670 Parkplätze) des Fashion Outlets gemäss bestehenden Tarifen
- Zernez Nord: 1030 Parkplätze / CHF 70.– pro Tag und Fahrzeug (zzgl. MwSt.)
- Zernez Süd: 410 Parkplätze / CHF 70.– pro Tag und Fahrzeug (zzgl. MwSt.)
- Müstair: 630 Parkplätze / CHF 70.– pro Tag und Fahrzeug (zzgl. MwSt.)
Für die Anreise von Norden und Osten mit dem öffentlichen Verkehr nach Zernez hat die Rhätische Bahn (RhB) ihr Angebot insbesondere in den Morgen- und Abendstunden erweitert. Die Abfahrtszeiten der Shuttles sind auf die An- und Abfahrtszeiten der RhB abgestimmt.
Alle Shuttle-Verbindungen sind als reguläre öV-Verbindungen im normalen Fahrplan integriert. Diese sind ab Januar 2026 im SBB online-Fahrplan ersichtlich. Für die Verbindungen gelten die normalen öV-Preise. Sämtliche Abonnemente für den öffentlichen Verkehr im Geltungsbereich behalten ihre Gültigkeit (zum Beispiel Halbtax, GA oder BÜGA).
Durchfahrt Tunnel Munt La Schera nur mit Bewilligung möglich
Während der Olympischen Winterspiele ist die Durchfahrt durch den Tunnel Munt La Schera nur für Fahrzeuge mit einer entsprechenden Bewilligung möglich:
- Olympische Fahrzeuge: Exklusiver Ausweis («VAPP») für akkreditierte Personen, ausgestellt von der Organisation Milano-Cortina 2026
- Grenzgänger/-innen und Pendler/-innen: «Pass Tunnel Prioritario», ausgestellt von der Gemeinde Livigno
- Gäste der Beherbergungsbetriebe in Livigno: «Pass Tunnel Ordinario», ausgestellt durch die jeweilige Unterkunft
- Für alle weiteren Besucherinnen und Besucher ist die Weiterfahrt nach Livigno ausschliesslich mit öffentlichem Verkehr (Shuttle) möglich.
Transit-Vignette für Region, Bevölkerung und Gewerbe
Dem Kanton Graubünden ist es ein zentrales Anliegen, dass Anwohnerinnen und Anwohner, Gäste der Region sowie das lokale Gewerbe trotz der Olympischen Winterspiele möglichst uneingeschränkt mobil bleiben. Für diesen Zweck wird eine Transit-Vignette eingeführt.
Eine Transit-Vignette berechtigt zur vereinfachten Durchfahrt auf den Strassen im Engadin und im Münstertal. Das bedeutet, dass die Durchfahrt bei den Kontrollposten erleichtert wird. Sie berechtigt hingegen nicht zur Durchfahrt durch den Tunnel Munt La Schera.
Die Transit-Vignette kann unter www.gr.ch/olympia2026 heruntergeladen werden (A4-Blatt, PDF).
Kosten und Finanzierung
Die Gesamtkosten für die Verkehrs- und Betriebsmassnahmen im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen belaufen sich auf rund 5,5 Millionen Franken. Ein Teil der Kosten wird durch die Erträge aus den P+R-Tickets gedeckt. Bezüglich der Finanzierung der Restkosten steht die Regierung in Verhandlungen mit Italien.
- www.gr.ch/olympia2026 (FAQ und Download Transit-Vignette)
(Bild: GRHeute)
