Vorzügliches Rebjahr für die Bündner Winzer

Der Bündner Wein 2015 wird ein sehr guter Jahrgang: Der Blauburgunder, Graubündens wichtigste Rebsorte, erreichte einen idealen Zuckergehalt von 98 Grad Oechsle. Bis zum Probieren muss man aber noch etwas warten.

«In diesem Rebjahr war das Wetter hervorragend, es hätte nicht besser sein können», bilanziert Hans Jüstrich von der Fachstelle Obst-/Weinbau am Plantahof, «ein Super-Hochsommer, ein sehr schöner Frühherbst: Wenn man das buchen könnte, dann hätten wir nächstes Jahr auch wieder ein solches Jahr.»

Wein von Chur bis Biel

Die Ernte betrug insgesamt 2.8 Millionen kg oder 21 140 hl (16 240 hl Rot- und 4900 hl Weisswein), was 5% weniger ist als das zehnjährige Mittel. Insgesamt wurde in Graubünden auf 421.471 ha Weinbau betrieben, rund 75% davon mit der Rebsorte Blauburgunder.

Die 21 140 hl Wein entsprechen 2.8 Millionen Weinflaschen mit einem Inhalt von 7.5 dl oder umgerechnet: 15 Flaschen pro Einwohner in Graubünden. Würden diese Flaschen aneinander gereiht, ergäbe dies eine Kolonne von 225 Kilometern, was beinahe einer Strecke von Chur nach Biel entspricht.

Was die 98 Oechsle-Grad bedeuten

Der Blauburgunder erreichte erfreuliche 98 Grad Oechsle. Mit diesem Wert lassen sich das spezifische Gewicht, der ungefähre Zuckergehalt und der potenzielle Alkoholgehalt berechnen. Ein Liter dieses Blauburgunders ist 1098 Gramm schwer, also 98 Gramm schwerer als ein Liter Wasser. In einem Liter Traubenmost sind beinahe 200 Gramm Zucker in gelöster Form vorhanden. Und nicht zuletzt lässt sich anhand dieser Zahl der Alkoholgehalt mit folgender Formel kalkulieren: (98-15):6, was 13.8 Prozent vol. ergibt.

Gemäss einer Medienmitteilung genossen die Winzerinnen und Winzer das Rebjahr 2015. Die Qualität der Trauben sei sehr schön gewesen, was einen ausgezeichneten Jahrgang erwarten liesse. Bis man sich selbst davon überzeugen kann, muss man sich allerdings noch etwas in Geduld üben: Die ersten 2015er Weine werden nächsten Frühling in Flaschen gefüllt.

 

 

(Bild/Quelle: Standeskanzlei Graubünden)

 

GRHeute
22.12.2015
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