50 Flüchtlingskinder dürfen in den Zirkus

50 Flüchtlingskinder dürfen in den Zirkus

Nina Spescha macht 50 Flüchtlingskinder glücklich: Sie dürfen nächsten Mittwoch in den Zirkus. Sogar einen Bus hat sie kurz vor knapp gefunden.

Nächsten Mittwoch gastiert der Zirkus Nock in Cazis. Ein Höhepunkt für die Kinder am Heinzenberg – und für die Flüchtlingskinder aus den Heimen von Schluein und Laax. Nina Spescha, selbst Mutter von zwei Kindern und ehrenamtlich in der Flüchlingshilfe aktiv, hat dieses Kunststück hingebracht. Die Kinder dürfen diese Vorstellung auf Einladung vom Zirkus Nock besuchen. «Das wird auch für meine Kinder ein cooles Erlebnis», sagt Nina Spescha.

Wenn nur das Wörtchen wenn nicht wär – es wäre fast am Transport gescheitert. Erste Abklärungen hatten ergeben, dass der nächste Mittwoch den Car- und Busfahrern zu kurzfristig war. «Wir brauchen einen oder zwei Busse, die 50 Personen von Schluein nach Flims und nach Cazis gebracht werden», schrieb Nina Spescha auf der Facebook-Seite «Bündner helfen Flüchtlingen».

Aber eine Nina Spescha gibt nicht so schnell auf. Dieser Zirkusbesuch ist auch ein Highlight für ihre Kinder. «Ich könnte mir keinen Zirkuseintritt leisten», sagt sie, die auch schon auf offener Strasse als Drecksstück bezeichnet wird, weil sie den Flüchtlingen hilft. Dabei liegt ihr das im Blut: «Schon mein Vater war politisch aktiv. Ich kann gar nicht anders.»

Der Einsatz hat sich gelohnt: Heute morgen konnte Nina Spescha verkünden, dass auch der Transport nach Cazis organisiert ist. «Die Stiftung Heim St. Josef finanziert uns einen Bus mit 42 Plätzen», schrieb sie heute morgen erfreut. Unermüdliche Telefonate von Mitstreiterinnen hatten Wirkung gezeigt.

Nina Spescha will die kleine Welt der Flüchtlinge verändern. «Ich habe gemerkt, dass es eben nicht nur Sachspenden braucht. Man muss auch mal einfach hingehen und mit ihnen reden.» Zusammen mit anderen Aktivistinnen organisiert sie Wandertage oder Spielnachmittage. Dennoch: Die Arbeit wird ihr langsam zuviel. «Es wäre schön, wenn sich noch ein paar Freiwillige melden würden, um uns zu unterstützen.»

 

 

 

(Bild: GRHeute)

 

author

Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.