«Insieme» für das Churer Fest

«Insieme» für das Churer Fest

So vieles könnte passieren am Churer Fest – Brände, Massenpanik, Sturm. Eines dieser Szenarien haben die Kantonspolizei Chur und diverse andere Akteure rund ums Churer Fest unter fast realen Bedingungen durchgespielt.

Es braucht nicht viel zur Katastrophe: Ein brennender Grill, ein darauf teilweise einstürzendes Zelt und schon ist das Chaos da. Die Menschen darum herum bekommen Panik, ein paar sind verletzt und überhaupt muss alles schnell gehen: Löschen des Brandherdes, Versorgung der Verletzten, Evakuierung des Ortes.

«Der Ort» war gestern am späten Nachmittag um 17 Uhr der Paradiesplatz in Chur. «Weil wir hier normalerweise fast keinen Durchgangsverkehr haben», wie Roland Hemmi, Stellvertretender Kommandant der Stadtpolizei Chur, sagte. Der Aufwand, die Szenerie möglichst realitätsnah darzustellen, wurde so kleiner.

«Insieme»

Als Statisten hatte die Polizei bei der Stadtschule Chur nach Statisten gesucht. 100 Sekundar- und Realschüler brachen wie gewünscht auf Kommando in Panik aus und suchten das Weite. Der Polizei gelang es jedoch relativ schnell, die Kinder nach einem Aufruf durch die Lautsprecher zu bändigen und abzuschotten – sogar ein Ausbruchsversuch wurde sofort unter Kontrolle gebracht. «Die Schüler haben sich um 15 Uhr zum Meeting getroffen, wo alles besprochen wurde», sagte Roland Hemmi.

Während die Feuerwehr versuchte, das kontrollierte Feuer unter Kontrolle zu bringen, mühten sich Samariter und die Rettung damit ab, die Verletzten zu bergen und zu versorgen. Kein leichtes Unterfangen in diesen engen Gassen. Vor allem ein älterer Mann namens Wilhelm bereitete Sorgen. Er musste schliesslich mit einer Bahre abtransportiert werden.

Ob alles gut gelaufen ist? Das will die Polizei zusammen mit den anderen Beteiligten auswerten. «Wir hatten Schiedsrichter, Fotografen, Filmer und Beobachter auf dem Platz», sagte Hemmi. «Allfällige Erkenntnisse werden in die definitive Planung einfliessen.»

 

(Bilder: GRHeute)

 

 

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.