Vandalen zerstören Plakat von Walter Schlegel

Vandalen zerstören Plakat von Walter Schlegel

Genau zwei Monate vor den Wahlen wird der Wahlkampf mit härteren Bandagen geführt: Bei Domat/Ems wurde auf einer Blache der Kopf von SVP-Regierungsratskandidat Walter Schlegel herausgeschnitten. Die SVP nimmt es mit Humor – vorerst.

«Letzte  Nacht hast du unseren Regierungsratskandidaten in Ems von der Blache herausgeschnitten», schreibt die SVP Domat/Ems auf Facebook. «Lieber Fan: Frag uns doch einfach das nächste Mal und wir schenken dir eine komplette Blache inklusive einer Sonnebrille von Walter Schlegel.»

SVP nimmt es noch mit Humor: «Ich kann verstehen, dass man den Rheintaler George Clooney in seinem Wohnzimmer haben will», sagt Wahlkampfleiterin Valérie Favre Accola. Und wie die SVP Domat/Ems bittet sie die oder den Vandalen, sich bei ihr zu melden – sie würde eine Blache gratis zur Verfügung stellen.

Walter Schlegel selbst, der von GRHeute am Telefon vom Vandalenakt erfährt, findet diese Aktion «daneben und unfair». Es ist auch nicht das erste Mal, dass so etwas passiert: Im Raum Heinzenberg sind ebenfalls schon Blachen mit seinem Konterfei verschwunden. Ob Walter Schlegel Strafanzeige einreichen will, wird er jetzt prüfen. Die ganze Aktion hat für ihn auch eine kontraproduktive Seite: «Wenn jemand es wirklich auf die SVP abgesehen hat, dann hat diese Person jetzt eine weitere Werbebühne für uns geschaffen.»

Der Sachschaden beläuft sich derzeit auf einige 100 Franken. «Das ist harmlos, wir hatten es schon viel schlimmer», sagt Valérie Favre Accola. Aktionen wie diese versteht die Wahlkampfleiterin bei allem Humor nicht: «Wir leben in einer Demokratie. Es käme mir nie in den Sinn, Plakate von anderen Parteien kaputt zu machen, auch wenn sie nicht meinen politischen Überzeugungen entsprechen.»

(Bilder: GRHeute) 

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.