Ein Stück Russland in Chur

Ein Stück Russland in Chur

In einer Woche beginnt die WM. Auf dem Theaterplatz laufen die Vorbereitungen für das Public Viewing auf Hochtouren. Für die dritte und letzte Ausgabe des Vereins Khur.ch gibt es einige Neuerungen.

Es klöpft, hämmert und tätscht auf dem Theaterplatz in Chur. Von oben brennt die Sonne, aber unter dem Dach, das bereits steht, ist es angenehem kühl. «Das Dach», sagt FiFi Frei, zusammen mit Sandro Peder Vater des Public Viewings, «ist ein Doppeldach. Zwischen beiden Schichten wird Luft reingeblasen. Das gibt kühlere Luft im Innern.» Es ist das einzige derartige Dach in der Schweiz. Wiederholungstäter wissen: Es war schon bei der EM vor zwei Jahren im Einsatz. Jeder einzelne Pfahl wurde mit 4 Tonnen Gewichten und auf der Seite Grabenstrasse zusätzlich mit einem Meter langen Nägeln befestigt.

Die WM findet in Russland statt, und nachdem FiFi Frei und seine Truppe schon in Moskau waren und den Song «Like a Sputnik» als Mitbringsel nach Hause brachten, soll auch in der Vögele-Arena ein bisschen Russland zu spüren sein. So ist der Eingangsbereich neu gestaltet und überdacht worden. Das Dach ist eine Lounge, die auch öffentlich zugänglich ist und russische Drinks ausschenkt. Freie Sicht auf die Leinwand hat man da nicht wirklich – aber man bekommt trotzdem einen Eindruck von der Stimmung im Gelände. Neu ist auch der überdachte Stehplatzbereich. «Die Plane misst 10 mal 10 Meter», sagt FiFi Frei. Damit bleiben nicht alle, aber ganz viele Zuschauer trocken.

Insgesamt haben 1200 Zuschauerplatz, denen vier Lounges und einige sogenannte Mokpastols zur Verfügung stehen – Festbänke auf Podesten, die 50 Zentimeter über dem Boden stehen. «Einer ist schon für die ganze WM komplett verkauft. Es kommen auch immer wieder anfragen, ob sie den Tisch selbst schmücken dürfen», sagt FiFi Frei. Der Verein Khur.ch rechnet über die ganze WM mit ungefähr 40’000 Zuschauern. «Einige Spiele interessieren niemanden, da werden wir ein Defizit einfahren. Das ist uns aber bewusst», sagt FiFi Frei. «Aber wir sind ein Public Viewing, wir zeigen alle Spiele, auch die weniger populären.»

Nichts neues ist die Bar, die wie ein Strafraum wieder 16 Meter lang sind. Über ihr hängt die LED-Leinwand, die dieses Jahr 2,8 statt 5 Millimeter breit sind. Das bedeutet: Viel mehr LEDs, die ein besseres Sehvergnügen bescheren sollen. «Das ist die derzeit modernste Leinwand, und wir sind die Ersten in der Schweiz, die sie benützen», sagt FiFi Frei. Noch eine Woche dauert es bis zum Anpfiff; bis dahin ist auf dem Theaterplatz noch viel zu tun. «Es funktioniert super, es läuft alles wie am Schnürchen», sagt FiFi Frei. Bereits morgen kommt die Polizei für eine erste Abnahme des Geländes. «Das muss man einfach auch einmal sagen: Die Zusammenarbeit mit den Baubehörden und der Stadtpolizei ist reibungslos», sagt FiFi Frei. Noch sieben Mal schlafen. Dann ist mit der VIP-Eröffnung der Startschuss für die Fussball-WM 2018 gefallen.

(Bilder: GRHeute)

 

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.