Kubilay Türkyilmaz im Theater Chur

Kubilay Türkyilmaz im Theater Chur

GRHeute
07.06.2018

Das Theaterstück «Kubi» erzählt am Mittwoch, 13. Juni 2018 das Leben und die Karriere des türkischstämmigen Tessiner Bombers aus einer besonderen Perspektive. Kubilay Türkyilmaz selbst betritt die Bühne des Theater Chur erst in der Nachspielzeit: Im Anschluss an die Vorstellung findet unter dem Titel «Weder Türke, noch Schweizer, sondern Tessiner» ein Gespräch mit der Schweizer Fussball-Legende statt, moderiert von Gianfranco Helbling, Direktor Teatro Sociale Bellinzona.

In der Schweiz ist Kubilay Türkyilmaz ein Begriff, im Tessin ein Idol. Ausgehend vom Quartierverein Semine und über den AC Bellinzona gelang ihm eine steile Laufbahn vom Torhelden der Schweizer Nationalmannschaft bis hin zur Champions League. Er spielte bei Bologna, GC oder Galatasaray. Im Nationaltrikot bestritt er 62 Länderspiele und erzielte 34 Tore, nur Alex Frei kann eine bessere Bilanz vorweisen. Die Eigenproduktion des Teatro Sociale Bellinzona erzählt Kubis Leben und seine Karriere jedoch aus einer besonderen Perspektive.

Wir schreiben das Jahr 1996 und den Tag des Auftaktspiels Schweiz – England an der Europameisterschaft in Wembley. Kubi verwandelt in der 82. Minute einen Penalty, die Schweiz trotzt dem Gastgeber ein legendäres 1:1 ab. In der Wohnung der Familie Türkyilmaz in Bellinzona beobachten vier Frauen das Spiel. Sie kommentieren, erzählen und streifen dabei neben dem Fussball Themen wie Migration und Integration, Jugend, Rassismus, soziale Unterschiede und die Kraft des Sports. Im Zentrum steht Necla, Kubis Mutter – «die wichtigste Person in meinem Leben», gespielt von der italienischen Film- und Theaterschauspielerin Amanda Sandrelli. Mit weiblichen Stimmen wird eine Geschichte erzählt, die nur scheinbar männlich ist.

Weder Türke, noch Schweizer, sondern Tessiner
Für Kubilay Türkyilmaz – Sohn türkischer Immigranten, aufgewachsen in einer Wohnsiedlung in Bellinzona, wo er schnell lernen musste durchzukommen – war es nicht immer einfach, seinen Namen zu tragen. Selbst dann nicht, als er auf dem Gipfel des Erfolges angekommen war. Was denkt sich ein Kind türkischer Abstammung, wenn der Lehrer zum x-ten Mal seinen Namen falsch ausspricht und alle Mitschüler ihn anschauen und dabei lachen? Wie viel Wut dieses Kindes ist 20 Jahre später noch im Schuss des Fussballers enthalten? Nach der Vorstellung «Kubi» wird Kubilay Türkyilmaz diese und weitere Fragen nach Identität und Integration beantworten.

 

(Bild: zVg.)

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