Breite Unterstützung für Steinbruch Valzeina

Breite Unterstützung für Steinbruch Valzeina

Der Unterirdische Steinbruch Valzeina steht kurz vor dem Durchbruch – wenn die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Grüsch Ja sagen. Damit das passiert, hat ein Komitee das Projekt vor Ort vorgestellt.

Früher fuhr man von Landquart herkommend bei der ersten Abzweigung nach der Chlus hoch nach Valzeina. Die Strasse hinauf ist schon lange gesperrt – oder es fühlt sich zumindest so an. Nun soll gleich hinter der Abschrankung etwas Neues entstehen: Der Unterirdische Steinbruch Valzeina, kurz USV.

Die Abstimmung findet am 18. Oktober statt. Zweimal Ja muss auf den Stimmzettel schreiben, wer dem Projekt zustimmen möchte. Es sieht vor, dass im Berg nicht nur Gestein abgebaut wird – und zwar anders als zum Beispiel in Untervaz eben unterirdisch -, sondern auch eine Abfalldeponie entstehen soll. Der Abfall ist höchstens Kategorie A bis D, was heisst: unverschmutzter Aushub, Holzofenschlacke oder verglaste Rüstände aus der Verbrennung. Atommüll steht nicht zur Debatte und würde auch nicht bewillgt.

100’000 in 80 Jahren

Äusserlich ändert sich am Berg nicht viel, wie Andreas Zindel, Chef von Zindel United, am Donnerstag vor den Medien sagte. Das Dorf bleibe von Lärm und Staub verschont, der Verkehr würde sich höchstens um 0,5 Prozent steigern. 60 Lastwagenfahrten an einem Tag sind gemessen an gesamthaft über 16’000 nicht viel. «Wir präsentieren ein einzigartiges Vorhaben mit Pilotcharakter für die ganze Schweiz», sagte Andreas Zindel. 100’000 Kubikmeter Gestein könnten in den nächsten 80 Jahren abgebaut werden.

Das hätte dann, wie der Grüscher Alt-Gemeindepräsident Georg Niggli sagte, auch Auswirkungen auf das Gemeindebudget. «Die Gemeinde profitiert von neuen Einnahmen.» Diese würden einerseits aus den Steuereinnahmen der Firma, die dann gegründet würde, und andererseits aus der Konzession generiert.

Diesen Vorteilen pflichtete auch Grossrätin Anna Margreth Holzinger-Loretz bei. «Mit dem regionalen Kreislauf, den der Unterirdische Steinbruch Valzeina initiiert, setzen wir auf eigene Ressourcen, auf unsere eigene Wirtschaftlichkeit und auf ein lebenswertes Prättigau.»

Das letzte Wort hat das Stimmvolk. Es entscheidet am 18. Oktober über das Projekt. Detailliertere Informationen finden sich hier: steinbruch-valzeina.ch.

(Bilder: GRHeute)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.