Die Wildbrücke in Trimmis wird vor allem nachts benutzt

Die Wildbrücke in Trimmis wird vor allem nachts benutzt

GRHeute
27.10.2020

Die erste Bilanz der Sektion Calanda des Bündner Patenjäger-Verbands zum langfristigen Hegeeinsatz auf der Wildbrücke in Trimmis fällt positiv aus. Die Wildbrücke wird bislang noch nicht von grösseren Hirschrudeln benutzt, nachts sind einzelne Hirsche, Rehe, Füchse und Dachse aber bereits regelmässige Nutzer der Brücke.

Mehrere Tage Freiwilligenarbeit mussten im 2020 von den Jägerinnen und Jägern investiert werden, damit sich die Bepflanzung auf dem Wildtierübergang weiter positiv entwickeln kann. Die Planung und Umsetzung des ganzen Projekts und somit auch die Pflege der Wildbrücke wurde permanent vom Amt für Jagd und Fischerei Graubünden begleitet. Ein letztes Mal mussten am vergangenen Samstag die Jägerinnen und Jäger und die Jagdkandidaten der Sektion Calanda zusammengetrommelt werden, damit die Bepflanzung auf der Wildbrücke bei Trimmis für den bevorstehenden Winter vorbereitet werden konnte. Die ca. 20 Helfer mähten das hohe Gras, damit die noch kleinen Sträucher und Bäume genügend Licht und Luft erhalten. Das gemähte Grass musste wiederum entfernt werden, um den verschiedenen ausgesäten Kräutern die Möglichkeit zu geben zu gedeihen. Über 50 verschiedene einheimische Blumen- und Kräuterarten wurden auf der Brücke angesiedelt, um eine möglichst attraktive Umgebung für die Tierwelt zu schaffen. 

Der heisse Sommer 2019 hatte fast die komplette Bepflanzung auf und um die Wildbrücke eingehen lassen. Die Bäume und Sträucher mussten dementsprechend ersetzt werden. Dazu kommt, dass der kiesige Untergrund die Pflanzen eher langsam wachsen lässt. Aus demselben Grund konnten auch keine ausgewachsenen Sträucher eingesetzt werden. Die Pflanzen hätten mit dem anspruchsvollen Boden grosse Mühe gehabt und hätten sich nicht weiterentwickeln können oder wären ebenfalls eingegangen. Diese Ausgangslage führte dazu, dass die Wildbrücke immer noch einen eher kargen Anblick bietet. In einigen Jahren sollten aber genügend Sträucher und Bäume gewachsen sein, um den verschiedensten Tieren genügend Deckung zu bieten, damit sie vertraut den Übergang passieren können. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, ist der Hegeeinsatz entscheidend. Würde die Bepflanzung, besonders in den ersten Jahren, sich selber überlassen, wäre ein Erfolg eher unwahrscheinlich. 

Seit Ende Dezember 2016 ist die Brücke passierbar. Grössere Hirschrudel haben den Wildübergang bisher nicht passiert. Dennoch wurde die Passage bereits positiv von verschiedensten Wildtieren angenommen. Sowohl einzelne Hirsche, Rehe, Füchse und Dachse sind regelmässige Nutzer der Brücke. Die Auswertung der Fotofallenbilder zeigt eine grosse Palette an Wildtierarten, welche vor allem während der Nacht die Wildbrücke benutzen. Da die Bepflanzung auf der Wildbrücke den Tieren noch nicht den gewünschten Schutz bietet, ist es umso wichtiger, dass der Übergang so wenig wie möglich von Menschen frequentiert wird. Eine entsprechende Beschilderung weisst Passanten und Interessierte auf diese und weitere Informationen rund um die Wildbrücke hin.

 

(Bilder: zVg.)

author

GRHeute

www.grheute.ch
GRHeute Redaktion