Ja zum Dorfplatz Igis, Ja zur Leichtathletik-Anlage

Ja zum Dorfplatz Igis, Ja zur Leichtathletik-Anlage

Zweimal Ja in Landquart: Die Gemeindeversammlung stimmte den Verpflichtungskrediten für die Erneuerung der Leichtathletik-Anlage und der Neugestaltung des Dorfplatzes in Igis zu. Die Bürgergemeinde zeigte sich erfreut über diesen Entscheid.

124 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger hatten sich am Donnerstagabend in Landquart im Forum in Ried eingefunden. «Wir sind positiv überrascht, wie viele Leute heute gekommen sind», sagte Gemeindepräsident Sepp Föhn. Der Präsident der Label-Kommission für die Energiestadt-Auszeichnung sagte gar: «Ich weiss nicht, wie es ihnen geht, aber ich freue mich richtig, wieder einmal an einer Veranstaltung zu sein.»

Zur Debatte standen vor allem zwei Verpflichtungskredite: Einer für die Erneuerung der Leichathletik-Anlage, einer für die Neugestaltung des Dorfplatzes in Igis. Zu reden gab vor allem letzterer: Verschiedene Votantinnen und Votanten bemängelten das Fehlen eines Trottoirs; ebenfalls zur Sprache kam, ob Igis überhaupt ein Parkhaus brauchen würde.

Der Lead des Projekts «Neugestaltung des Dorfplatzes Igis» liegt bei der Bürgergemeinde, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt darüber bestimmt und den Gesamtkosten von knapp 5 Millionen Franken zugestimmt hatte. Es sieht eine Tiefgarage unter dem Dorfplatz vor und will auf dem Dorfplatz eine Begegnungszone mit Musikpavillon und Pflanzen schaffen. Die Pflanzen können bei Bedarf vollständig weggeräumt und Platz für ein Zelt mit 400 Personen geschaffen werden. «Wir können uns sogar eine Eisbahn auf diesem Platz vorstellen», sagte Bürgergemeindepräsident Hansjürg Gujan.

Ein Trottoir ist aus denkmalschützerischen Gründen nicht möglich und eine Verschiebung der Tiefgaragenfront würde die Wirtschaftlichkeit der Garage in Frage stellen – auch weil an der Hinterseite der Garage unverrückbar eine Zivilschutzanlage angrenzt. «Wir haben uns einst für schmale Strassen entschieden. Diese müssen für den Dorfcharakter unbedingt erhalten bleiben», sagte Gemeindepräsident Sepp Föhn. Weitere Anregungen habe er aber aufgenommen und werde versuchen, zusammen mit der Bürgergemeinde für einvernehmliche Lösungen zu sorgen.

Bindende Entscheide

Die Abstimmung über einen Verpflichtungskredit über eine Million Franken der politischen Gemeinde wurde schliesslich mit 114 zu 2 bei 4 Enthaltungen angenommen. Der Entscheid ist wie bei der Gesamterneuerung der Leichtathletik-Anlage bindend und kann nur mit einem von 100 Personen unterschriebenen Referendum an die Urne «gezwungen» werden.

Etwas weniger zu diskutieren gab die Gesamterneuerung der Leichtathletik-Anlage. Der Verpflichtungskredit über 2,89 Millionen Franken wurde mit 117 zu 3 angenommen. An den Kosten beteiligen sich die Stadt Chur mit 750’000 und der Kanton Graubünden mit knapp einer Million Franken, wobei die Zustimmung zum Betrag des Kantons noch aussteht.

Mit der Zustimmung zur Gesamterneuerung der seit 1984 bestehenden Anlage bekommt die Gemeinde unter anderem eine sechsspurige Tartanbahn mit einem Radius, der auch für Rollstuhl-Sportler geeignet ist, einen neuen Naturrasen auf Feld 1 und eine neue Beleuchtung. Letztere schlägt allein mit 300’000 Franken zu Buche, wie Gemeindepräsident Sepp Föhn sagte. Der Unterhalt wird auf gut 80’000 Franken jährlich geschätzt, davon übernimmt die Stadt Chur etwas über 13’000 Franken.

Energielabel verliehen

«Wenn die Gemeindeversammlung die Erneuerung ablehnt, müssen wir für die Sanierung 850’000 Franken zahlen», hatte Sepp Föhn vor der Abstimmung gesagt. Ein Votant erklärte, er hätte die Kinder lieber auf dem Platz als auf der Strasse; ein anderer bemängelte, dass die Schule auch Geld brauchen würde. Der Vertreter des Skiclubs Igis erklärte, er würde das Projekt unterstützen, erwarte aber umgekehrt das nächste Mal bei finanziellen Anliegen auch Unterstützung.

Ausserdem wurde der Gemeinde Landquart erneut das Label Energiestadt verliehen. Sie hatte 373,7 Punkte von 490 und damit 76,3 Prozent erreicht. Das Label wurde mit Faustschlag anstelle eines Handschlags übergeben.

(Bilder: Visualisierungen Planergemeinschaft Fromm & Partner AG, Tuor Architektur AG)

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Rachel Van der Elst

Redaktionsleiterin/Region
Rachel Van der Elst mag Buchstaben: analog, virtuell oder überall, wo Menschen sind. In einem früheren Leben arbeitete sie unter anderm bei der AP, beim Blick, bei 20Minuten, beim Tages-Anzeiger und bei der Südostschweiz. In ihrer Handtasche immer dabei: Jasskarten.