Davos erwartet ein Langlauf-Feuerwerk auf höchstem Niveau

Davos erwartet ein Langlauf-Feuerwerk auf höchstem Niveau
GRHeute
09.12.2021

Der FIS Langlauf-Weltcup Davos Nordic am Wochenende wartet mit einem sportlichen Feuerwerk auf höchstem Niveau auf: Wegen den Olympischen Spielen sind alle grossen Langlaufnationen mit ihren aktuellen Top-Startern vertreten und werden sich sowohl im Sprint-Wettkampf am Samstag als auch im Einzelrennen am Sonntag nichts schenken.

Resultate Samstag:

Nadine Fähndrich sorgte beim Langlauf-Weltcup in Davos für das Schweizer Highlight und erreichte im Sprint den 2. Platz. Die Lokalmatadorin Laurien van der Graaff schied bei ihrem letzten Sprint-Rennen in Davos im Viertelfinal aus. Bei den Männern blieb der Münstertaler Dario Cologna in der Qualifikation hängen.

 

Vorschau:

Wie erwartet reiht sich am 11. und 12. Dezember 2021 beim FIS Langlauf-Weltcup Davos Nordic die absolute Crème de la Crème des Langlaufsports in den Startboxen ein. Da der Anlass für viele Nationen als Qualifikationswettkampf für die Olympischen Spiele im Februar 2022 in Peking gilt, will die Weltelite die Chance nutzen, sich schon früh in der Saison für das Highlight des Winters aufzudrängen. «Bei Davos Nordic laufen jedes Jahr Sportler und Sportlerinnen aus der absoluten Weltspitze mit», erklärt die langjährige OK-Präsidentin Barbara Flury. «Dieses Jahr sind es aber schon überdurchschnittlich viele! Wir freuen uns daher auf besonders hochkarätige Wettkämpfe.» Insgesamt werden gegen 350 Athleten und Athletinnen aus knapp 40 Nationen erwartet. Am Samstag finden die Wettkämpfe in der Disziplin Skating Sprint statt, am Sonntag starten die Männer zu 15 und die Frauen zu 10 Kilometer Skating Einzel.

Herren: Russischer Schnellzug gegen Norweger-Power

Bei den Herren dürfte vor allem der russisch-norwegische Schlagabtausch für Furore sorgen. Der letztjährige Gesamtweltcupsieger Alexander Bolshunov aus Russland reist mit seinem ganzen Schnellzug an: Er und sein Team sind bereits fulminant mit mehreren Top-Plätzen bei Distanzrennen in die Weltcup-Saison gestartet. Aber auch im Sprint werden die Russen ein Wörtchen mitreden, allen voran Ruka-Sieger Alexander Terentev. Diesmal sind aber auch die favorisierten Norweger rund um Sprint-Überflieger Johannes Hoesflot Klaebo wieder am Start, die sich letztes Jahr aufgrund von Corona kurzfristig zurückzogen. Zu Saisonbeginn duellierten sie sich schon mehrfach mit dem russischen Team und zeigten, dass sie auch in diesem Winter voller Power stecken. Aber auch Athleten aus Finnland, Italien oder Frankreich sowie hoffentlich der Schweiz werden ein Wörtchen um die Siege mitreden.

Damen: US-Favoritinnen gegen Nordeuropa

Bei den Frauen stehen mit den US-Amerikanerinnen Jessica Diggins und Rosie Brennan die letztjährige Gesamt- weltcupsiegerin sowie die Gewinnerin von Davos Nordic 2020 im Sprint und Distanzrennen am Start. Sie müssen aber zuerst an der starken Konkurrenz aus Norwegen, nach wie vor angeführt von Therese Johaug, und Schweden, mit der aktuell dominierenden Frida Karlsson, vorbeikommen. Auch Vertreterinnen aus Finnland, Russland, Deutschland und der Schweiz dürften voraussichtlich vorne mitkämpfen.

Mehrfache Schweizer Podesthoffnungen am Heim-Weltcup

Auch sämtliche Spitzenläufer und -läuferinnen aus der Schweiz werden am Heim-Weltcup am Start stehen – allen voran natürlich Dario Cologna. Wenn alles zusammenpasst, liegt für ihn ein Podestplatz im Distanzrennen durchaus in Reichweite. Gleich doppelte Chancen auf ein Podest hat die Schweiz im Sprint der Damen: Mit Laurien van der Graaff, die vor ihrer Haustüre nochmals alles geben wird, und der letztjährigen Vierten sowie äusserst stark in die Saison gestarteten Nadine Fähndrich, zählen gleich zwei Schweizerinnen zum engeren Favoritenkreis.

Für Dario Cologna, erfolgreichster Schweizer Langläufer aller Zeiten, Laurien van der Graaff, WM-Silbermedaillen-Gewinnerin und Weltcupsiegerin sowie für Sprint-Spezialist Jovian Hediger wird es der letzte Auftritt bei Davos Nordic sein. Sie alle haben per Saisonende ihren Rücktritt erklärt. Letzte Chance also, diese Schweizer Langlaufstars in ihrer Heimat nochmals richtig anzufeuern!

Talentschmiede Davos Nordic

Neben den erfahrenen Schweizer Spitzenathleten bietet der Weltcup in Davos aber auch stets viel Raum für neue Leistungsträger. «Davos Nordic ist als Talentschmiede bekannt», erläutert Barbara Flury. «Dank des erweiterten Kontingents haben traditionell zahlreiche Schweizer Nachwuchsathleten die Chance, hier erste wertvolle Weltcuperfahrungen zu sammeln. Schon manch grosse Schweizer Langlaufkarriere wurde hier gestartet.» So werden auch dieses Jahr wieder mehrere junge Nachwuchstalente aus dem Vollen schöpfen. Ein besonderes Augenmerk gilt zum Beispiel dem 21-jährigen Valerio Grond, der bei seiner Weltcup-Premiere letztes Jahr im Sprint bis in den Final vorstiess und das Rennen auf dem sagenhaften sechsten Platz beendete.

Exoten aus Chile und Thailand

Nebst der Weltelite und viel Schweizer Nachwuchs sind dieses Jahr aufgrund der möglichen Olympia-Qualifikation auch einige für den Langlaufsport eher exotische Nationen am Weltcup in Davos vertreten. So sind zum Beispiel Läufer aus Chile, der Mongolei, Thailand oder Nordmazedonien für Davos Nordic gemeldet. «Im Olympia-Winter ist das Feld meist noch etwas bunter als sonst. Zudem hat uns der Ausfall der Universiade ein paar zusätzliche Starter aus eher ausgefallenen Ländern beschert. Uns gefällt diese Läufer-Vielfalt», freut sich Barbara Flury. «Mit fast 40 Nationen liegen wir dieses Jahr klar über dem Durchschnitt.»

Viele Zuschauer erwartet – attraktives Rahmenprogramm

Eine besondere Freude ist es auch, dass Davos Nordic dieses Jahr wieder vor Publikum stattfindet: Rund 7000 Zuschauer werden an den zwei Tagen im Bünda-Stadion in Davos Dorf erwartet. „Wir freuen uns schon riesig auf die tobende Menge – die Seele von Davos Nordic“, wie Barbara Flury findet. Neben Sport-Spektakel auf höchstem Niveau wird auch ein attraktives Rahmenprogramm geboten: Im Event-Village spielen Alphornbläser, der Dario-Cologna-Fanclub sorgt mit Treicheln für Stimmung. Verpflegen kann man sich unter anderem vom Grill oder beim Fondue, auch ein Kaffeemobil ist vor Ort. Beim Coop-Stand lädt eine Tee-Degustation zum Aufwärmen und wer immer noch friert, kann am Stand der BKW auf einem sogenannten Energy-Floor tanzen und einen Gutschein für Marroni gewinnen. Zudem können Langlauf-Fans im Dario-Cologna-Fun-Park an verschiedenen Hindernissen ihr technisches Geschick testen. Tagestickets für das Bünda- Gelände sind im Online-Vorverkauf für CHF 10 erhältlich, an der Tageskasse vor Ort für CHF 15. Für Kinder bis 16 Jahre bleibt der Eintritt gratis. Aus organisatorischen Gründen empfiehlt der Veranstalter, die Tickets im Vorfeld online auf www.davosnordic.ch zu kaufen. Um ins Stadion zu gelangen, müssen Besucher ein gültiges Covid-Zertifikat vorweisen. Natürlich hält sich der Veranstalter auch an bis dahin allfällig veränderte, angeordnete Massnahmen.

20. Daehlie Kids-Event mit Jubiläumsprogramm

Der Daehlie Kids-Event ist für viele Kleine der Anfang, im Langlauf ganz gross zu werden. Am Sonntag, 12. Dezember 2021, ab 8.45 Uhr, werden wieder mehrere hundert strahlende Kindergesichter ihre Runden auf der Sprintstrecke im Original- Weltcup-Stadion drehen und den Norweger Björn Daehlie, Namensgeber des Anlasses und erfolgreichster Langläufer aller Zeiten, persönlich treffen. «Der Daehlie Kids-Event hat sich als echtes Highlight etabliert und unterstreicht unsere Positionierung als Familienanlass: Denn ohne Breite, keine Spitze», betont OK-Präsidentin Barbara Flury die Wichtigkeit dieses Begleitevents. Zur 20. Austragung des Daehlie Kids-Event gibt es extra ein Jubiläumsprogramm mit Konzert der Kinderband Zwirbelwind, Ballonwettbewerb und Grittibenzen im Ziel. Die Teilnahme ist gratis und steht Kindern aller Langlaufniveaus bis 16 Jahren offen, Anmeldung über www.davosnordic.ch.

 

(Bilder: Marcel Hilger/zVg.)

author

GRHeute

www.grheute.ch
GRHeute Redaktion