Die Bündner Siebenkämpferin Annik Kälin belegt an den Olympischen Sommerspielen in Paris nach sechs von sieben Disziplinen des olympischen Siebenkampfs den grandiosen 3. Zwischenrang. Am Ende reichte es für die Grüscherin zum beachtlichen vierten Schlussrang.
Annik Kälin hat bei ihrer ersten Teilnahme an den Olympischen Spielen im Siebenkampf beeindruckt. Obwohl sie im abschließenden 800-Meter-Lauf vom dritten auf den vierten Platz zurückfiel, konnte sie einen neuen Schweizer Rekord aufstellen. Mit einer Zeit von 2:11,33 Minuten erzielte sie eine persönliche Bestleistung im 800-Meter-Lauf, während ihre belgische Konkurrentin Noor Vidts mit einer Zeit von 2:06,38 Minuten noch an ihr vorbeizog. Am Ende verpasste Kälin die Bronzemedaille um 68 Punkte, freute sich jedoch über ein olympisches Diplom und ihre neue Bestmarke von 6639 Punkten, die ihren vorherigen Schweizer Rekord um 124 Punkte übertraf.
Mehrere Bestleistungen
Kälin lag nach dem zweiten Wettkampftag in Paris auf dem beeindruckenden dritten Zwischenrang. Sie konnte sich dank ihrer starken Leistungen im Weitsprung und Speerwerfen um drei Positionen verbessern. Besonders im Weitsprung, ihrer Paradedisziplin, zeigte Kälin ihr Können. Nachdem ihr erster Versuch ungültig war, sprang sie im zweiten Versuch auf 6,59 Meter. Auch wenn dieser Sprung 25 Zentimeter unter ihrem eigenen Schweizer Rekord lag, erzielte sie damit die zweitbeste Weite aller Teilnehmerinnen und konnte sich damit auf den vierten Rang verbessern. Diese starke Leistung setzte sie im Speerwerfen fort, wo sie mit einem Wurf auf 48,14 Meter eine neue Saisonbestleistung aufstellte. Es war einer der besten Würfe ihrer Karriere und verhalf ihr dazu, an der Belgierin Noor Vidts vorbeizuziehen und den dritten Platz zu erobern.
Allerdings wird es für Kälin schwierig, diesen Podestplatz im abschliessenden 800-Meter-Lauf zu verteidigen. Ihr Vorsprung auf die Viertplatzierte Noor Vidts aus Belgien beträgt nur 5 Punkte, und Vidts ist auf dieser Distanz deutlich schneller. Kälin müsste ihre persönliche Bestzeit deutlich übertreffen, um ihre Medaillenchance zu wahren. Dennoch ist sie auf gutem Weg, ihren eigenen Schweizer Rekord zu brechen, wenn sie im 800-Meter-Lauf eine Zeit von 2:20,22 Minuten erreicht. Damit hat sie eine realistische Chance, ihren bisherigen Rekord zu brechen, auch wenn eine Medaille schwer zu erreichen sein wird.
1. Wettkampftag
Die Grüscherin Annik Kälin startete beeindruckend in den Olympia-Siebenkampf und liegt nach dem ersten Tag sehr gut im Rennen. Die 24-Jährige belegt nach vier Disziplinen den sechsten Platz. Besonders im 100 m Hürdenlauf überzeugte sie, indem sie als Schnellste im gesamten Feld mit einer Zeit von 12,87 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung aufstellte und ihre bisherige Bestzeit um einen Zehntel verbesserte.
Im Hochsprung gelang ihr mit einer Höhe von 1,74 m eine Saisonbestleistung, obwohl sie bei 1,77 m dreimal scheiterte. Auch im Kugelstossen konnte sich Kälin steigern und erzielte mit einer Weite von 14,02 m eine Rangverbesserung. Den ersten Wettkampftag schloss sie mit einem soliden 200-m-Lauf ab, den sie in 23,88 Sekunden absolvierte. Insgesamt sammelte sie 3834 Punkte – das beste Ergebnis, das sie bisher je erzielte.
Kälin zeigte sich nach dem ersten Tag sehr zufrieden und betonte, wie gut sie in Form sei. «Es war ein megacooler Wettkampf», erklärte sie erfreut. Besonders stolz war sie auf ihre Leistung im Hürdensprint, den sie als «Traumstart» bezeichnete. «Ich wollte es einfach geniessen, aber mit so einem Hürdenlauf zu starten, ist natürlich ein Traum. Ich bin in guter Form, mir geht es sehr gut. Es ist fast eine Herausforderung, nicht abzuheben und bei sich zu bleiben. Ich bin sehr zufrieden, es waren Super-Leistungen.»
(Bild: Zieleinlauf nach dem 100-m-Hürden-Traumlauf/SRF)