Zehn Jahre nach der ersten Idee ist das Mehrwerk auf dem ehemaligen Areal des Forstwerkhofes eröffnet worden. 200 Mitarbeitende haben in den modernen Räumen Platz. «Nach dem Home Office wollten wir ein Office Home», sagte Verwaltungsratspräsident Gregor Stücheli.
50’000 Pflastersteine liegen im Hof verlegt. 50’000 Ziegelsteine liegen auf dem Dach. Dazwischen sind über 50 Kilometer Kabel verlegt worden, wie Gregor Stücheli, Verwaltungsratspräsident der Inventx, am Freitag an einer feierlichen Eröffnung mit geladenen Gästen sagte. Der alte (Urs Marti) und der neue (Hans Martin Meuli) Stadtpräsident hatten sich eingefunden, Nationalrat Martin Candinas war da und Regierungsrat Marcus Caduff. «Es macht mich ein bisschen stolz, dass die beiden valabelsten Bundesratskandidaten den Weg hierher gefunden haben», sagte Gregor Stücheli.
Dass das Mehrwerk auf dem Areal des alten Forstwerkhof beim Quader Coop (oder dem Stadthaus) endlich steht, daran hat auch der ehemalige Stadtpräsident Urs Marti seinen Verdienst. Aber drehen wir die Zeit noch mehr zurück: Vor 150 Jahren stand auf dem selben Gelände das erste Gaswerk der Stadt Chur und das zehnte der Schweiz. «Das Gaswerk gab zehn Lampen Licht. Das sorgte für einen Aufschwung in der Stadt», sagte Gregor Stücheli. Und jetzt stehe da ein Zeichen der Digitalisierung; eben das Mehrwerk. «Ich bin einfach verliebt in diesen Kanton und ich freue mich, dass ich meinen Beitrag dazu leisten kann.»
Zehn Jahre dauerte es von der ersten Idee bis zur Einweihung. Corona kam dazwischen – und eine Einsprache. Wegen Schattenwurf, der geplanten Kita und einem Veloparkplatz. Und es gab ein Re-Planing, weil die Ideen noch besser geworden sind oder weil die Leute von Inventx noch mehr Ideen hatten als 2015, wie das Haus aussehen sollte. «Letztens hat mir jemand gesagt, es sei wunderbar renoviert worden», sagte Gregor Stücheli. Die «Renovation» des alten Forstwerkhofs kostete das Unternehmen 40 Millionen Franken.
Platz hat es für gut 200 Mitarbeiter; es gibt noch Raum nach oben. Der Eingang ist grosszügig, man kann auf der Treppe auch sitzen. Es gibt Mikrowellen, einen Dartautomaten und Bücher. In den oberen Stockwerken wechseln sich Open Spaces mit Quiet Boxen und Sitzungszimmern ab. Alles ist modern und riecht noch ganz neu. Ein Billardtisch steht auf einem Stockwerk und nach jedem Treppenaufgang wird man von einem Kaffee-Automaten begrüsst. «Nach dem Home Office haben wir gemerkt: Wir müssen ein Office Home machen, damit die Leute wieder ins Büro kommen. Home Office ist cool, aber die Ideen sprudeln besser, wenn man sich gegenüber sitzt», sagte Gregor Stücheli.
Zum Gebäude gehören im Attika-Stockwerk eine Handvoll Wohnungen. Eigentlich wären mehr geplant gewesen, aber die Firma wächst so schnell, dass man darauf verzichtete. Geblieben sind die Balkone – und so hat jedes Stockwerk mehrere Balkone. Im Untergeschoss hat sich das Stadtarchiv einquartiert. Und im Erdgeschoss gibt es einen neuen Stern am Kulinarik-Himmel Churs: das Byte.
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(Bilder: GRHeute)